Illustrationen von Hirse

ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Radiokolleg - Das ABC der Speisepflanzen

E wie Erdäpfel, F wie Feige, G wie Gurke, H wie Hirse (4). Gestaltung: Ilse Huber, Renate Pliem, Nikolaus Scholz

Das Lexikon der Speisepflanzen, das auf ABC der Speisepflanzen abrufbar ist, beginnt bei A wie Apfel und wird bei Z wie Zwiebel enden. Aufbereitet wird in dieser Langzeitserie Wissenswertes über essbare Pflanzen, ihre Kulturgeschichte, den Anbau, die Sortenvielfalt, die Inhaltsstoffe und welchen Beitrag sie zur Ernährung und Gesundheit leisten. Ein bunter Mix regionaler Diversität - als Gegenpol zur Welt der Fertiggerichte.

H wie Hirse
Hirseauflauf, Hirseknödel oder Hirsegemüsesuppe. Kochen und Backen mit Hirse ist gesund, vitamin- und mineralstoffreich und ideal für schlanke Gerichte, da Hirse nicht nur fettarm und reich an Proteinen ist, sondern auch glutenfrei. Hirse stammt vom Begriff "Hirsa" und das bedeutet so viel wie "Nahrhaftigkeit und Sättigung". Vor allem in Asien und Afrika ist Hirse bis heute eine wichtige Nahrungsgrundlage und wird als Brei- und Brotfrucht (Fladenbrot) verzehrt. Die einjährige Pflanze gehört zur Familie der Süßgräser und bevorzugt als Sonnen-Licht-Pflanze stabiles, trockenes Klima. Zu den Hirsen werden rund zwölf Pflanzengattungen gezählt, die nur wenig Ähnlichkeit untereinander aufweisen. Je nach Korntyp können sie in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden: Sorghumhirsen besitzen große Körner und zeigen viele Gemeinsamkeiten mit der Kultur Mais, während Millethirsen eher kleine Körner tragen.

Die bekannteste Sorte in Niederösterreich ist die "Kornberger Rispenhirse". Je nach Witterungs- und Standortbedingungen sind Erträge zwischen 2-5 t/ha zu erwarten. Eine andere Sorte, die "Kornberger Mittelfrühe" wird in Bioqualität in Theresienfeld, eine Stunde Fahrtzeit südlich von Wien, angebaut. Maria Theresia ließ 1765 diesen Ort gründen, baute für 69 angesiedelte Tiroler Bergbauern sogenannte Urhäuser, ordnete ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem an und so wurde aus einer Steppe fruchtbares Ackerland. Ohne dieses System, das auch heute noch Wassermengen und Entnahme-Uhrzeiten streng regelt, stünden zweieinhalb Jahrhunderte später ganz sicher keine üppigen Getreidefelder in der kargen Ebene.
Gestaltung: Nikolaus Scholz

Service

Rita Kichler u. Helmut Reiner, Roggen und Schwarzbrot (Verlag Anton Pustet Salzburg)

Mit Bauchgefühl
Waldherr - Der Vollkorn-Bio-Bäcker
Eusebio
Helmut Reiner


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