Leere Klopapierregale im Supermarkt

ORF/MAX NICHOLLS

Praxis - Religion und Gesellschaft

Zusammen gegen Corona

Warum das Coronavirus Urängste freisetzt +++ Ein Roboter als Menschen-Ersatz? - Was darf ein Androide können? +++ Der steinige synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland

1. Warum das Coronavirus Urängste freisetzt

"Not lehrt beten" - so hieß es früher, heute lehrt sie offenbar, sich mit WC-Papier einzudecken: Nicht wenige Menschen, die in den vergangenen Tagen in Supermärkte gingen, um sich noch das Nötigste zu besorgen, standen nicht nur in langen Schlangen vor der Kasse, sondern auch vor teils leeren Regalen. Vor allem jene, in denen sonst WC-Papier gestapelt ist, waren leergefegt. Warum decken sich Menschen mit Waren, insbesondere mit WC-Papier ein, wenn die Regierung sukzessive strengere Maßnahmen ankündigt, um den sozialen Kontakt zwischen Menschen zu minimieren und damit letztlich die Zahl der Neuerkrankungen an CoVid19, dem sogenannten Coronavirus, einzudämmen oder zumindest zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem die Erkrankten versorgen kann? Welche Urängste werden da im Menschen geweckt und wie geht man damit am besten um? Und was ist mit all jenen, die in sogenannten systemerhaltenden Betrieben und Unternehmen arbeiten: Haben sie überhaupt Zeit, über die Auswirkungen nachzudenken und sich auf ein eingeschränktes Leben vorzubereiten, das ja auch sie selbst trifft? Und wie können Religionsgemeinschaften in dieser Zeit trotz Einschränkungen der religiösen Lebenspraxis unterstützen? Alexandra Mantler hat per Telefon mit dem katholischen Theologen und Psychotherapeuten Arnold Mettnitzer diese und andere Fragen besprochen.


2. Ein Roboter als Menschen-Ersatz? - Was darf ein Androide können?

Ist es Zukunftsmusik oder schon Realität: Roboter, die Menschen ersetzen? Androiden nennt man Roboter, die dem Menschen täuschend ähnlich sehen und sich menschenähnlich verhalten. Die Bezeichnung kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet schlicht: "dem Menschen ähnlich".
Mit dem für so manchen gespenstischen, für andere wiederum durchaus interessanten Phänomen setzt sich der Film "Robolove" auseinander. Der Start des größtenteils japanisch-sprachigen Films mit englischen Untertiteln in den heimischen Kinos, der für kommende Woche geplant war, wird sich zwar aufgrund der Coronavirus-Krise verschieben. "Praxis" bietet dennoch einen kleinen Vorgeschmack und hat bei der Regisseurin auch nachgefragt, was sie selbst an Androiden fasziniert und welche ethischen Fragen sich beim Einsatz von Androiden ergeben, etwa, wenn die Idee entsteht, durch solch einen Androiden einen geliebten Menschen zu ersetzen, der bereits gestorben ist. - Gestaltung: Maria Harmer


3. Der steinige synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland

Nicht zuletzt die Reaktionen auf das Apostolische Schreiben Papst Franziksus' haben gezeigt: Die römisch-katholische Kirche ist extrem unter Druck. Problemfelder wie jahrzehntelang vertuschte sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Frauen, verschleppte Fragen über Sexualmoral, Zölibat und Frauenordination oder Finanzskandale im Vatikan ebenso wie in Ortskirchen zeigen das. Mit Hilfe eines Reformprozesses, dem Synodalen Weg will die katholische Kirche in Deutschland für die Aufarbeitung der Probleme sorgen und eine Art Neuanfang wagen. Am Dialogprozess sind nicht nur Kleriker und Bischöfe beteiligt, sondern auch sogenannte Laien, also "Nicht-Geweihte", darunter Frauen. - Gestaltung: Hanna Sommersacher

Moderation: Judith Fürst

Sendereihe

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