Ö1 Kunstsonntag: Überblick

"Bitches Brew": Ein Hexengebräu als Klang-Amalgam

Es war ein Album, das wie eine Bombe eingeschlagen und eine neue Ära des Jazz eingeläutet hat. Mit "Bitches Brew" erfand der Jahrhundertmusiker Miles Davis den Electric-Jazz, oder - anders formuliert: Er erfand den Jazz neu und zwar im Geiste der Rockmusik. Auf "Bitches Brew" präsentiert Miles Davies ein revolutionäres Klang-Amalgam aus Rock-Rhythmen, elektronischen Keyboardklängen, verzerrten Gitarrentönen und Trompetensignalen. Der damals 44jährige Jazztrompeter ließ sich nicht zuletzt vom psychedelischen Sound der 60ies inspirieren und suchte den Anschluss zur jüngeren Musikergeneration. Der Ö1 Kunstsonntag steht heute im Zeichen eines Meilensteins der Jazzgeschichte. Michael Neuhauser präsentiert Ihnen in der Sendereihe "Milestones" das Album "Bitches Brew".

Was erwartet Sie noch am heutigen Kunstsonntag?

In Michail Bulgakows Roman "Der Meister und Margarita" zieht der Teufel hochpersönlich aus, um das rational säkulare Weltbild des sozialistischen Materialismus mit allerlei Spuk ins Wanken zu bringen. Geschrieben wurde der Text, der wegen seiner Vermengung realistischer und phantastischer Elemente, oft als Blaupause des magischen Realismus bezeichnet wird, zwischen 1928 und 1940. Publiziert wurde er erstmals 26 Jahre nach dem Tod des Autors Michail Bulgakow. Ab November 1966 druckte die Literaturzeitschrift "Maskwa" den Text in Fortsetzungen ab. Wohlgemerkt in einer Version, die von der sowjetischen Zensur stark gekürzt worden war. Trotzdem war die Zeitschrift bei jedem Erscheinen binnen kürzester Zeit ausverkauft. Unter der Hand wurden Abschriften der zensierten Stellen verbreitet. Kurz: Der Roman erlangte in der Sowjetunion und später auch in Europa Kultstatus. Julia Reuter befasst sich in Ihrem Feature nun mit einem opus magnum, das posthum erschienen ist und zum viel zitierten Referenztext in Hoch- und Popkultur wurde.

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