Junge Frau mit gelber Tasche

AFP/MARTIN BUREAU

Radiokolleg - Wie die Millennials arbeiten wollen

Zwischen Sicherheitsdenken und Selbstverwirklichung (1). Gestaltung: Irmgard Wutscher

Sie verlangen die 30-Stunden-Woche wegen der Work-Life-Balance und für ihre Arbeit ständig Lob und Ansprache. Sie wollen sich permanent weiterbilden und verändern, aber keine Verantwortung übernehmen. Das sind nur einige der Vorurteile, die Arbeitgeber/innen über die Generation Y oder auch Millennials haben. Gleichzeitig bescheinigen ihnen Beobachter/innen wie die ZEIT-Journalistin Kerstin Bund, dass sie eine stille Revolution in der Arbeitswelt vorantreiben würden, die zu besseren und menschenwürdigeren Arbeitsbedingungen für alle führen.

Grob gefasst werden die Millennials oder auch Generation Y als die Alterskohorte der zwischen den frühen Achtzigern und den späten Neunzigern Geborenen. Sie vereint, dass sie mit dem Internet und in verschiedensten Wirtschaftskrisen groß geworden sind. Dass für sie die Versprechen der Generationen vor ihnen "Arbeite hart, dann wird was aus dir und dann genieße die Pension" so nicht mehr gelten. Weil die Arbeitswelt flexibler und unberechenbarer geworden ist, sind sie es auch bzw. sind sie nicht mehr bereit, dem Job alles zu opfern.

Wo steht also diese Generation, die entweder gerade dabei ist in den Jobmarkt einzusteigen oder die ersten 10 Jahre im Arbeitsleben hinter sich hat? Können sie dank ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit (sie sind weniger und daher gefragt) wirklich die Arbeitswelt verändern? Oder sind sie die Generation Praktikum und Prekär, die mit dem eigenen Laptop im Kaffeehaus arbeitet und noch immer auf den fixen Vertrag wartet?
Beides, weiß Irmgard Wutscher, die sich in Coworking-Spaces, Kreativagenturen aber auch klassische Betriebe und Arbeitsagenturen aufgemacht hat, um mit der den Millennials und ihren Nachfolgerinnen, der Generation Z (nach 2000 Geborene) über ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt, ihr Verhältnis zur Arbeit und ihre Sicht auf die Zukunft zu sprechen. Zusätzlich fragt sie Expert/innen, welche Trends sich verstärken und wie eine Arbeitswelt der Zukunft aussehen könnte.

Service

LITERATURLISTE:

Veronika Bohrn Mena: "Die neue ArbeiterInnenklasse - Menschen in prekären Verhältnissen, ÖGB Verlag, 2019.

Kerstin Bund: "Glück schlägt Geld - Generation Y: Was wir wirklich wollen", Murmann, 2014.

Colin Crouch "Gig Economy - Prekäre Arbeit im Zeitalter von Uber, Minijobs & Co.", Edition Suhrkamp, 2019.

Dark Horse Innovation: "Thank God it's Monday! - Design Thinking - Wie wir die Arbeitswelt revolutionieren," Econ Verlag, 2014.

Bianca Jankovska: "Das Millennial Manifest", Rowohlt Taschenbuch, 2018.

Ali Mahlodji: "Entdecke dein Wofür - Der Weg zu einem Leben, das wirklich deins ist", Gräfe und Unzer, 2020.

Philipp Riederle "Wie wir arbeiten und was wir fordern - Die digitale Generation revolutioniert die Berufswelt", Droemer, 2017.

Lukas Sustala "Zu spät zur Party - Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst", ecowin, 2020.

LINKS:
Studie JUSAW - Jung und auf der Suche nach Arbeit in Wien

Statistik Austria: Atypische Beschäftigung 2017 - allgemein und im Familienkontext

Statistik Austria: Junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt - Modul der Arbeitskräfteerhebung 2016

Statistik Austria und AMS: BibEr - Bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring, Kurzbericht 2019

Der Job-Futuromat des Deutschen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

Spotify-Playlist von watchado-Gründer Ali Mahlodji

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