Illustration von Johannisbeeren.

ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Radiokolleg - Das ABC der Speisepflanzen

I wie Ingwer, J wie Johannesbeere, K wie Kirsche, L wie Lauch (2). Gestaltung: Ilse Huber, Sabrina Adlbrecht, Renate Pliem, Nikolaus Scholz

Das Lexikon der Speisepflanzen, das auf ABC der Speisepflanzen abrufbar ist, beginnt bei A wie Apfel und wird bei Z wie Zwiebel enden. Aufbereitet wird in dieser Langzeitserie Wissenswertes über essbare Pflanzen, ihre Kulturgeschichte, den Anbau, die Sortenvielfalt, die Inhaltsstoffe und welchen Beitrag sie zur Ernährung und Gesundheit leisten. Ein bunter Mix regionaler Diversität - als Gegenpol zur Welt der Fertiggerichte.

J wie Johannesbeere
Sie ist ein wenig aus der Mode gekommen, die Johannisbeere - in Österreich auch Ribisel genannt. Die Pflanze gehört zur Familie der Stachelbeergewächse; an kurzen Stielen reifen die Beeren in Trauben. Erste Wildformen traten in den Wäldern West- und Nordeuropas, Sibiriens und Nordamerikas auf. Doch Einzug in die Gärten hielt die Nutzpflanze erst spät, nämlich Ende des 15. Jahrhunderts.

Ihren Namen bekamen die Johannisbeeren vom Johannistag, dem 24. Juni - um dieses Datum herum werden die ersten Sorten reif. Das Wort Ribisel stammt von der lateinischen und später italienischen Bezeichnung "ribes".

Aus Kreuzungen entstanden zahlreiche Sorten: Es gibt rote, schwarze und weiße Johannisbeeren, ihr Geschmack variiert von säuerlich bis süß oder herb. Die Schwarze Johannisbeere ist eine wahre Vitamin-C-Bombe: Schon eine kleine Portion deckt den gesamten Tagesbedarf. Die Beeren enthalten auch Kalium, Kalzium, Eisen und Ballaststoffe.

Die Sträucher sollten in keinem Selbstversorgergarten fehlen. Die Johannisbeeren reifen zwischen Mitte Juni und Mitte August und werden - da sie nicht lange haltbar sind - in vielfältigen Varianten verarbeitet. Das Gelee aus Roten Ribiseln gibt Mehlspeisen eine fruchtige Note, Marmeladen und Säfte decken den Vitaminbedarf. In Frankreich wird die Schwarze Johannisbeere "cassis" genannt und ist Grundlage von Sirup und Likören. Ohne sie wäre der berühmte "Kir Royal" nicht entstanden - ein Cocktail aus einem Teil Crème de Cassis und neun Teilen gekühltem Champagner.

Gestaltung: Renate Pliem

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