Unwetter

APA/DPA/THOMAS RENSINGHOFF

Punkt eins

Apokalypse bald!

Der nächste Weltuntergang kommt bestimmt. Über die Kulturgeschichte des Weltenendes
Gast: Dr. Christian Zolles, Historiker, Literatur- und Kulturwissenschaftler, Universität Wien.
Moderation: Natasa Konopitzky.
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Das Corona-Virus war für Endzeit-Apologeten ein gefundenes Fressen: Menschenleere Straßen, medizinisches Personal in futuristischen Schutzanzügen, Hunderte Särge in großen Hallen aufgebahrt, Massengräber.

Pandemien, Plagen, Seuchen befeuern die Endzeitstimmung genauso wie Naturkatastrophen oder Kriege. Seit der Antike wird der Weltuntergang herbeigeredet, die meisten Religionen beschäftigen sich mit ihm. Im 21. Jahrhundert ist weniger über die Apokalypse als Strafe Gottes zu hören, sondern mehr über ein vom Menschen selbst provoziertes Ende der Welt, etwa durch die Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung.

Die Apokalypse ist eines der wirkungsreichsten Zukunftsnarrative der abendländischen Tradition, sagt der Historiker und Literatur- und Kulturwissenschaftler Christian Zolles. Er erforscht die Kulturgeschichte des Weltuntergangs und denkt darüber nach, wie das Weltende ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert säkularisiert wurde. Während die vormoderne Apokalypse noch Hoffnung auf eine Zeitenwende bot, bleibt bei der säkularisierten Betrachtung nur das radikale Ende.

Natasa Konopitzky spricht mit Christian Zolles und den Hörerinnen und Hörern über die Angst vor der Apokalypse, die Lust am Untergang, die politische Dimension des Weltenendes und apokalyptische Metaphorik in den Medien.

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Service

Buch:

Christian Zolles: Die symbolische Macht der Apokalypse. Eine kritisch-materialistische Kulturgeschichte politischer Endzeit.
De Gruyter Oldenbourg, 2016

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