Szene mit Peter Simonischek, Irina Sulaver und Aenne Schwarzaus in "The Who and the What"

Akademietheater 2018 - APA/HANS KLAUS TECHT

Ö1 Hörspiel

Wer entscheidet über unsere Art zu denken?

Schwerpunkt: Theater im Hörspiel
"The Who and the What". Von Ayad Akhtar. Übersetzung: Barbara Christ. Mit Aenne Schwarz, Irina Sulaver, Philipp Hauß und Peter Simonischek. Musik: Gilbert Handler. Ton: Manuel Radinger und Elmar Peinelt. Bearbeitung und Regie: Andreas Jungwirth (ORF 2018)

Es war die meistbesuchte Produktion der Spielzeit 2018/19 im Wiener Akademietheater: das Erfolgsstück des amerikanisch-pakistanischen Dramatikers Ayad Akhtar, mit den Burgtheaterschauspielern Peter Simonischek, Aenne Schwarz, Irina Sulaver und Philipp Hauß. Akhtars Kammerspiel, dessen Hörspielfassung mit ebendiesen Schauspielern umgesetzt wurde, ist sowohl ein Familien- als auch ein Generationendrama. Im Zentrum steht Zarina, eine junge Frau, die einen Roman über den Propheten Mohammed schreibt. Sie ist 32 Jahre alt, immer noch ledig, führt den Haushalt für ihren verwitweten Vater Afzal und ihre Schwester Mahwish. Ihr Vater Afzal, dargestellt von Peter Simonischek, ist ein gläubiger Muslim, er stammt aus Pakistan und hat in Amerika den Aufstieg vom Taxifahrer zum Taxiunternehmer geschafft. Er versucht für seine ältere Tochter eine Heirat zu arrangieren, indem er heimlich Kontaktanzeigen auf einer muslimischen Dating-Plattform schaltet - mit Erfolg. Zur Krise und zum Eklat kommt es, als er das Manuskript des von seiner Tochter Zarina geschriebenen Romans liest ...

Am Ringen um Verständnis, an der Unvereinbarkeit mancher Vorstellungen und der Mehrdeutigkeit der Argumente entzünden sich Tragik und Humor.
Der Theatertext wurde für das Hörspiel nochmals verdichtet, die Reibungen der einzelnen Positionen wurden verschärft. Trotz Versöhnung bleibt am Schluss zwischen den Figuren eine Kluft. Manche Dinge lassen sich einfach nicht lösen - nicht im Mikrokosmos einer Familie, aber auch nicht in einer diversen Gesellschaft.

In "The Who and the What" bezieht sich Ayad Akhtar auf seine Erfahrungen als Muslim der zweiten Migrantengeneration. Sein Theaterstück ist allerdings nicht nur ein Diskurs über die Interpretation von religiösen Lehren, in diesem Fall des Islam, sondern auch ein Stück über die Schwierigkeiten der Selbstbehauptung von Frauen in patriarchalen Strukturen.

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