Samuel Barber

Samuel Barber - BILD ARCHIV AUSTRIA

Das Ö1 Konzert

Barber, Copland, Sibelius

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Dirigent: Osmo Vänskä; Martin Fröst, Klarinette. Samuel Barber: Symphonie Nr. 1 op. 9 Aaron Copland: Konzert für Klarinette und Orchester Zugabe des Solisten: Traditional/Göran Fröst: Klezmer Dance Nr. 3 * Jean Sibelius: Symphonie Nr. 4 a-Moll op. 63 (aufgenommen am 19. Mai 2019 in der Berliner Philharmonie). Präsentation: Peter Kislinger

Ein Amerikaner in Salzburg

Nur einige Monate nach der Uraufführung im Dezember 1936 in Rom wurde Samuel Barbers Symphonieerstling bei den Salzburger Festspielen von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Artur Rodzinski im Eröffnungskonzert gespielt. Es war die erste Aufführung eines symphonischen Werkes eines US-Amerikaners bei den 1920 gegründeten Festspielen. Das Philadelphia Orchestra unter der Leitung von niemand Geringerem als Bruno Walter spielte 1944 eine revidierte Fassung.


Für Benny Goodman zu schwierig

Aaron Coplands Klarinettenkonzert ist ein Klassiker der Gattung geworden, wovon an die 50 Aufnahmen Zeugnis ablegen. Es entstand zwischen 1947 and 1949 und war für den Jazzklarinettistenstar Benny Goodman gedacht. In der Coda der Erstfassung finden sich mit Bleistift eingetragene Änderungswünsche Goodmans und ein Memo: "1st version -later revised- of Coda of Clarinet Concerto (too difficult for Benny Goodman)".


Fürs Finnische Publikum zu schwierig

Seine 4. Symphonie wird von vielen, auch von Jean Sibelius, zu seinen wichtigsten Werken gezählt. Vor allem der 4. Satz ließ bei der Uraufführung in Helsinki 1911 so manchen zur Garderobe eilen. Aino Sibelius erinnerte sich "an ausweichende Blicke, Kopfschütteln, verlegenes oder verstohlen ironisches Grinsen". Das Werk endet fast unvermittelt und, ungewöhnlich, "mezzo-forte".
Als ein Kritiker nach der Uraufführung die Symphonie als Landschaftsbeschreibung des finnischen Koli-Berges interpretierte und behauptete, der 3. Satz, ein Largo, sei "touristisch", ein Mondschein-Panorama des Koli, reagierte Sibelius schroff und verlangte ein Dementi: "Die Mutmaßungen betreffend das Programm meiner Sinfonie sind falsch." Der in Berlin entstandene 3. Satz war einer der Lieblingssätze von Sibelius. Auf seinen Wunsch hin wurde er bei seinem Begräbnis im September 1957 gespielt.
"Statt von Themen sollte man lieber von Motiven oder offenen Themen sprechen", schreibt der finnische Symphoniker und Musikwissenschaftler Kalevi Aho. "Ein durchgehender Prozess der Verwandlung, der Metamorphose, durchzieht das gesamte Werk. Die ersten vier Noten werden ununterbrochen verändert."

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Samuel Barber / 1910 - 1981
Titel: Symphonie Nr.1 op.9 in einem Satz
Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Osmo Vänskä
Länge: 20:40 min
Label: EBU

Komponist/Komponistin: Aaron Copland / 1900 - 1990
Titel: Konzert für Klarinette, Streicher, Harfe und Klavier
Solist/Solistin: Martin Fröst
Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Osmo Vänskä
Länge: 15:35 min
Label: EBU

Komponist/Komponistin: Traditional
Komponist/Komponistin: Martin Fröst / *1970
Bearbeiter/Bearbeiterin: Göran Fröst / *1974
Titel: Klezmer Tanz Nr.4 für Klarinette und Orchester
Solist/Solistin: Martin Fröst /Klarinette
Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Osmo Vänskä
Länge: 04:50 min
Label: EBU

Komponist/Komponistin: Jean Sibelius / 1865 - 1957
Titel: Symphonie Nr.4 in a-Moll op.63
* Tempo molto moderato, quasi adagio - 1.Satz
* Allegro molto vivace - 2.Satz
* Il tempo largo - 3.Satz
* Allegro - 4.Satz
Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Osmo Vänskä
Länge: 37:37 min
Label: EBU

weiteren Inhalt einblenden