Medizin und Gesundheit

Lebenselixier Wasser

Trinken Sie Wasser! Aber wieviel?
Österreich hat es gut - wir sind, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, mit viel Wasser gesegnet, das man sogar "aus der Leitung" trinken kann. Dafür, dass das unbedenklich möglich ist, sorgen ExpertInnen, die darüber wachen, dass die in der Trinkwasserverordnung und im Lebensmittelbuch festgehaltenen Anforderungen an Trinkwasser eingehalten werden. Univ.-Prof. DI Dr. Regina Sommer vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie (CePII) der MedUni Wien und Vorsitzende der Codexkommission Trinkwasser ist eine dieser Expertinnen. Die an ihrer Abteilung Wasserhygiene etablierte Prüf- und Inspektionsstelle berät und unterstützt Behörden, Wasserversorger und Gesundheitseinrichtungen. Gerade letztere haben ganz besondere - sehr hohe - Anforderungen, wie beispielsweise an das für die sog. Blutwäsche, die Dialyse, notwendige Wasser. "Ein einziger Dialysepatient benötigt pro Jahr 30.000 bis 50.000 Liter davon", sagt Sommer, die bezüglich der dafür notwendigen Wasseraufbereitungsanlagen mit 32 Dialyse-Zentren in Österreich zusammenarbeitet.

Trinkmenge: Durst als Gradmesser

Das ist auch ein Kontaktpunkt von Regina Sommer mit dem zweiten Gast des Radiodoktors zum Thema Wasser, mit dem Nephrologen Univ.-Prof. Dr. Marcus Säemann. An seiner Abteilung an der Wiener Klinik Ottakring spielt das Management des Wasserhaushalts eine zentrale Rolle und dort ist auch eine Dialysestation etabliert. Die wichtigste Frage, die Radiodoktor-Moderator Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz mit ihm diskutieren wird, klingt einfach und banal: "Wieviel Wasser bzw. Flüssigkeit braucht der Mensch?" Dafür, dass es sich trotzdem lohnt die Antwort zu hören, garantieren wir. Denn alle Regeln und Vorschriften - egal ob einfach wie die "Acht-Gläser-Regel" oder kompliziert wie die Wasserbilanz der Deutschen Gesellschaft für Ernährung - missachten, dass der menschliche Körper über eingebaute Regelmechanismen seinen Wasser- und den damit verbundenen Elektrolythaushalt selber effizient regelt. Marcus Säemanns einfacher Tipp lautet: "Trinken, wenn man Durst hat." Und ja, selbstverständlich gibt es Ausnahmen von der Regel, aber es sind weniger als man denkt. Und dafür, wie Sie den Flüssigkeits-Status von sich oder Ihren Eltern prüfen können, gibt Säemann Tipps aus der "Hausverstandsmedizin".
"An einer spezialisierten Klinik kann man selbstverständlich auch Methoden und Messungen einsetzen, um das Gesamtkörperwasser zu bestimmen, wie sie bei manchen Nieren- und Herzkrankheiten notwendig sein können", sagt der Nephrologe. Menschen mit diesen Erkrankungen sind es auch vor allem, bei denen eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme gefährlich werden kann. Bei ihnen werden zum Teil sogenannte Entwässerungsmittel eingesetzt - hier hilfreich und notwendig - die aber im Missbrauchsfall ernste Folgen haben können.
Im Normalfall wird zu viel aufgenommene Flüssigkeit einfach wieder ausgeschieden. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, da die nicht selten zu beobachtende Hyponatriämie, also ein Zuwenig an Salz im Blut, eigentlich ein Zuviel an Wasser im Körper ist.


Badewasser: Ist Verschlucken gefährlich?

Dass man nicht immer absichtlich Wasser schluckt, daran kann man sich als Erwachsener zumindest aus der Kinderzeit vom Springen und Tauchen im Schwimmbad erinnern. Ob man sich hier vor Mikroorganismen und dadurch verursachten Krankheiten fürchten muss, wird eine Frage an die Wasserhygiene-Fachfrau Regina Sommer, die sich im Experten-Gremium Bäderhygiene/Bädertechnik des Gesundheitsministeriums mit den Anforderungen der Bäderhygiene-Verordnung vom Kleinbadeteich bis zur Whirlwanne beschäftigt. Diese Aspekte sind speziell in Zeiten der Covid-19-Pandemie und der Wiederöffnung der Einrichtungen des Badewesens von besonderer Bedeutung.


Reden auch Sie mit! Wir sind gespannt auf Ihre Fragen und Anregungen. Unsere Nummer: 0800/22 69 79, kostenlos aus ganz Österreich.
Haben Sie Fragen dazu wieviel und was man trinken soll?
Haben Sie keinen oder ständigen Durst?
Haben Sie Fragen zur Qualität Ihres Trinkwassers?
Gibt es ein Problem in Ihrem Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalt, das sie nicht verstehen?

Service

Gäste im Funkhaus Wien:
Univ.-Prof. DI Dr. Regina Sommer, Lebensmitteltechnologin, leitet die Abteilung Wasserhygiene am Hygieneinstitut der MedUni Wien, ist Vorsitzende der Codexkommission Trinkwasser und arbeitet am interuniversitären Kooperationszentrum "Wasser und Gesundheit" mit (http://www.waterandhealth.at) von MedUni Wien, TU Wien sowie der Karl Landsteiner Universität Krems).
Abteilung für Wasserhygiene, Institut für Hygiene und angewandte Immunologie
Kinderspitalgasse 15, 1090 Wien
Tel.: 0043/ 01/40160-33051
Fax: 0043/01/40160-933000
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Prim. Univ.-Prof. PD Dr. Marcus Säemann, Facharzt für Innere Medizin mit Additivfach Nephrologie, Leiter der 6. Medizinischen Abteilung an der Klinik Ottakring ("Wilhelminenspital") des Wiener Gesundheitsverbundes (früher Krankenanstaltenverbund, KAV).
Klinik Ottakring
6. Med. Abt. mit Nephrologie und Dialyse
1160 Wien, Montleartstraße 37
Tel.: +43/(0)1/ 491 50--2601
Fax: +43/(0)1/ 491 50-2609
E-Mail
Homepage

Info-Links:

Wieviel Flüssigkeite soll man täglich zu sich nehmen?


Anforderungen, Aufbereitung und Überwachung des Trinkwassers regelt das Lebensmittelbuch


Anforderungen und Aufbereitung von Wasser für Bäder, Whirlwannen und Kleinbadeteiche regelt die Bäderhygieneverordnung

Interuniversitäres Kooperationszentrum Wasser und Gesundheit

Wasserhygiene MedUni Wien

Patienteninformation zur Nierenersatztherapie der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie

Klinik Ottakring Nierenabteilung

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