Karotte mit Besteck auf einem Teller

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Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Der große Radiodoktor Ernährungsreport Teil 4: Diäten und das Nicht-Essen

Nachdem wir in unserer 4-teiligen Sommerserie zum Thema Ernährung über Essenstrends, Nahrungsergänzungsmittel, Vitaminpräparate und gesunde Kost berichtet haben, geht es in der letzten Folge um das Nicht-Essen. Konkret um den bewussten Verzicht, die zahlreichen Spielarten von Diäten und die Abgrenzung von deren vermeintlich gesünderen Variante, dem Fasten.
Schließlich gilt in Österreich jede dritte Frau und jeder zweite Mann als übergewichtig, jede sechste Person gar als krankhaft adipös. Dabei sollte man bei der Fülle an angebotenen Diäten und der Zahl derer, die bereits eine solche Abmagerungskur hinter sich haben, annehmen, dass wir alle schlank und rank sind. Doch das Gegenteil ist der Fall. Diäten gelten meist als Einstieg in eine deutlich schwerere Form einer Essstörung und der berüchtigte Jojo-Effekt schlägt gnadenlos nach mühseliger Zeit der Entbehrung zu. Egal, ob es sich um eine radikale Crash-Kur handelt oder eine Abmagerungskur, die auf einseitiger Ernährung basiert, etwa die Atkins-Diät, die gänzlich auf Kohlenhydrate verzichtet: Auf der Strecke bleiben all jene Diätopfer, die es trotz regelmäßiger Kasteiung nicht zustande bringen, dem aktuell angesagten Schönheitsideal mit meist unrealistischen Körpermaßen gerecht zu werden.
Diätologinnen und Ernährungswissenschaftler empfehlen daher statt raschen, radikalen Diäten eine dauerhafte Ernährungsumstellung mit ausgewogener Kost und ausreichend Bewegung. Die Motivation für eine derartige dauerhafte Lebensumstellung ist allerdings bei den meisten Abnehmwilligen enden wollend. Und nach jahrelangem Kampf gegen das eigene Gewicht bleibt für viele stark adipöse Personen letztlich nur mehr die Chirurgie, die mit einem bariatrischen Eingriff den Magen verkleinert.
Die anderen pendeln mehr oder minder beständig weiter zwischen Wohlfühl-, Wunsch-, Ideal- und Realgewicht. Einen kleinen Hoffnungsschimmer bieten neue Erkenntnisse, wonach weniger die Kalorienmenge, sondern mehr der Zeitpunkt der Essensaufnahme eine Rolle spielt: Das intermittierende Fasten (etwa 16 Stunden täglich fasten oder einen Tag essen, einen Tag fasten) ist eine zurzeit sehr angesagte Methode. Mit ihr kann man einen für den Menschen natürlichen Rhythmus von Nahrungszufuhr und Nahrungsentbehrung erlangen. Die ersten Studiendaten weisen auf eine langsamere, aber auch dauerhafte Gewichtsreduktion hin.

Ronny Tekal hat für die letzte Ausgabe unserer Sommerserie Ernährungsprofis, Fastenexperten, Psychologen und Betroffene vor das Mikrofon gebeten, um der Verzweiflung nach dem Blick auf die Waage die Schärfe zu nehmen.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

Interviewpartner/innen:

Dr.in Ulrike Göschl
Leitende Kurärztin Kurhaus Marienkron
Tel: +43/2173 80205-0
Birkenallee 2
A-7123 Mönchhof
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Priv.-Doz. Dr. Alexander Moschen
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Mikrobiomforscher
Universitätsklinik Innsbruck
Anichstraße 35
A-5020 Innsbruck
Tel: +43/50504/23539
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Prof. Bernhard Ludwig
Psychologe, Seminarkabarettist
Entwickler des 10in2-Programmes
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Elisabeth Jäger
Obfrau Adipositas Selbsthilfe Österreich
Tel: +43/664/8240992
E-Mail
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Univ.-Doz. Dr. Maximilian Ledochowski
Facharzt für Innere Medizin
Anichstr. 17, Top 1
A-6020 Innsbruck
Tel: +43/512/561350
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Info-Links:

Der große Radiodoktor-Ernährungsreport Teil 1 - Über Ernährungstrends der vergangenen Jahrzehnte
Der große Radiodoktor-Ernährungsreport Teil 2 - Was Sie über Nahrungsergänzungsmittel wissen sollten
Der große Radiodoktor Ernährungsreport Teil 3: Warum Vitaminpräparate nicht harmlos sind

Infos der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zum Thema Intervallfasten
Intervallfasten - Essen mit Blick auf die Uhr
Netzwerk Essstörungen
Infos zu Adipositas

Buch-Tipps:

Bernhard Ludwig, "Die Nobelpreis-Methode: Mit drei preisgekrönten Prinzipien zum Wunschgewicht", GRÄFE UND UNZER Verlag 2019

Vera Moosbrugger, "Die Nobelpreis-Diät: Mit Intervallfasten zu einem vitalen Leben", Verlag Books on Demand 2018

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