Radiogeschichten

Eine Asylrichterin zwischen Macht und Ohnmacht

"Die Richterin" von Lydia Mischkulnig

Gabrielle ist Richterin. Täglich bestimmt sie über das Leben von AsylwerberInnen. Auf Gabrielles Geheiß hin dürfen Menschen im Land bleiben - oder müssen es verlassen. Doch worauf basieren ihre Urteile? Sind es sachliche und rational nachvollziehbare Gründe? Sind sie politisch motiviert? Wirken dabei unbewusst auch persönliche Sympathien mit? Und kann eine Entscheidung, die Gabrielle heute trifft, morgen schon wieder falsch sein?

Als das Gerücht umgeht, jemand wolle sich für ein Urteil an Gabrielle rächen, gerät ihr Leben aus den Fugen. Wird sie tatsächlich verfolgt? Oder ist alles nur Einbildung? Auch im scheinbar sicheren Rückzugsgebiet des Privaten tun sich Unsicherheiten auf, als sie ihren Mann in ihren Kleidern ertappt. Was wirklich ist, wird für Gabrielle immer ungewisser.

Lydia Mischkulnig, geboren 1963 in Klagenfurt, lebt und arbeitet in Wien. Mehrfach ausgezeichnet, u.a. Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (1996), Manuskripte-Preis (2002), Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien (2007), Österreichischer Förderpreis für Literatur (2009), Joseph-Roth-Stipendium (2010), zuletzt Veza-Canetti-Preis und Johann-Beer-Literaturpreis (beide 2017). http://www.lydiamischkulnig.net

Gestaltung: Michaela Monschein

Service

Lydia Mischkulnig, "Die Richterin", Haymon-Verlag 2020

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht