Schumann, Wagner und der Rhein

27. Jänner 2021, 14:05

Hauptschlagader Deutschlands?

Der Rhein sei "die Hauptschlagader Deutschlands, die in der Welt der romantischen Komponisten sowohl mit Leben als auch mit Verderben und mit einer Vielzahl" von Mythen Legenden, Sagen und Märchen verbunden sei. So die Konzertankündigung des Dänischen Rundfunks.


Schumann und der Rhein

Und weiter: Schumanns 3. Symphonie "führt uns durch die schöne Landschaft des Rheins". Der Beiname der 3. Symphonie, "Rheinische", stammt nicht vom Komponisten. Immerhin gibt es seine Äußerung, das Werk sei durch den Eindruck inspiriert, den der 1850 noch unvollendete Kölner Dom auf ihn gemacht habe. Die Symphonie wurde kurz nach dem Umzug der Schumanns von Dresden nach Düsseldorf in fast euphorischer Stimmung innerhalb weniger Wochen zu Papier gebracht.
"Auf welche Weise Kompositionen entstehen", hatte Schumann 1835 zu bedenken gegeben, "macht nicht viel zur Sache. Meist wissen das die Komponisten selbst nicht. Oft leitet ein äußeres Bild weiter, oft ruft eine Tonfolge wieder jenes hervor. Die Hauptsache bleibt, dass gute Musik herauskommt, die immer auch rein als Musik befriedigt."
Drei Jahre nach der Uraufführung - chronologisch ist sie ja seine vierte und letzte Symphonie - versuchte Schumann sich am 27. Februar 1854 durch einen Sprung in den Rhein das Leben zu nehmen. Zwei Jahre später starb er in einer Heil- und Pflegeanstalt im Bonner Ortsteil Endenich.


Wagner und der Rhein

Mit einem Sprung in den Rhein und dem Ruf "Zurück vom Ring!" versucht Hagen am Ende von Richard Wagners "Götterdämmerung", den Ring des Nibelungen den Rheintöchtern zu entreißen, die ihn in die Tiefe des Flusses ziehen.
Richard Wagners Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" macht den Rhein zum Zentrum des Kampfes zwischen Göttern und Menschen, der in "mythischer Vorzeit" im Rhein beginnt und im letzten Werk der Tetralogie, in der 1876 uraufgeführten "Götterdämmerung", am Rheinufer endet. Der britische Dirigent und Komponist Ryan Wigglesworth - 2018 war er Composer in Residence des Grafenegg Festivals - hat aus der Musik des etwa vierstündigen Werkes eine "symphonischen Reise" destilliert.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger

Übersicht

• Ö1 Bühne