Luftaufnahme des Dorfs Zangilan in Aserbaidschan.

AFP/TOFIK BABAYEV

Journal-Panorama

Armenien nach dem Krieg

Die Niederlage im jüngsten Krieg gegen Aserbaidschan macht Armenien schwer zu schaffen. Gestaltung: Ani Matevosyan und Mirko Schwanitz

Seit 30 Jahren ist die Region Berg-Karabach zwischen Armenien und Aserbaidschan umkämpft, im vergangenen Herbst hat es hier einen sechswöchigen Krieg gegeben, in dem insgesamt mehr als 4700 Menschen, vorwiegend Soldaten, getötet wurden; hunderte Soldaten auf beiden Seiten wurden verletzt. Das militärisch weit überlegene Aserbaidschan feierte den Sieg über Armenien mit einer großen Militärparade.
Seitdem werden der fragile Waffenstillstand und die einzige Landverbindung zwischen Berg-Karabach und Armenien durch eine 2000 Mann starke russische Friedenstruppe gesichert. Armenien weist darauf hin, dass der Status der umkämpften Enklave weiterhin ungelöst ist und man bis heute auf die Rücküberstellung von gefangenen Soldaten wartet. Die Kaukasusrepublik Armenien ist durch den jüngsten Krieg traumatisiert und politisch destabilisiert, Ministerpräsident Nikol Paschinjan sieht sich immer wieder mit Massenprotesten konfrontiert, die Menschen machen ihn für die Niederlage verantwortlich. Überlebende sowie die Familien verletzter, verschleppter und gefallener Soldaten müssen weitgehend allein mit den Folgen klarkommen.

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