Schwimmendes Kind mit Schwimmhilfe

APA/DPA/SINA SCHULDT

Punkt eins

Kampf dem nassen Tod

Über die Sicherheit im und am Wasser.
Gast: Karmen Kreidl, Mikrobiologin, ehrenamtliche Rettungsschwimmerin, Österreichische Wasserrettung, Landesverband Wien, stellvertretende Landeseinsatzleiterin.
Moderation: Barbara Zeithammer.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at

Wer nach Luft schnappen muss, kann nicht um Hilfe rufen, deshalb ertrinken auch Erwachsene oft lautlos und unspektakulär. Und deshalb ist es enorm wichtig, die Augen offen zu halten, Alarm zu schlagen, die Rettungskräfte zu alarmieren und sich die Stelle, an der ein Mensch untergegangen ist, möglichst genau zu merken, sagt die Wasserretterin Karmen Kreidl - und das kann jede und jeder.

Etwa 40 Menschen sterben pro Jahr in Österreich im Wasser; bei Kindern ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache. Allein in der vergangenen Woche sind mehrere Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Gut ein Fünftel der Geretteten hat mit bleibenden Schäden in Folge des Sauerstoffmangels zu kämpfen.

Die beste Prävention ist Schwimmen, doch mit den Schwimmfähigkeiten steht es derzeit nicht zum Besten, wie mehrere Einsatz- und Rettungsorganisationen in den vergangenen Tagen gewarnt haben: allein in Wien können 50 Prozent der Achtjährigen nicht schwimmen, mahnte das Rote Kreuz am Dienstag. Rund 160.000 Kinder und Jugendliche sind es in ganz Österreich, meldete das Kuratorium für Verkehrssicherheit, und etwa 700.000 Menschen ab fünf Jahren insgesamt.

Die Pandemie hat die Situation verschärft; das Risiko für Badeunfälle ist heuer besonders hoch. "Auch vielen Erwachsenen fehlt es an Übung und Kondition", sagt Karmen Kreidl von der Österreichischen Wasserrettung. Die Mikrobiologin war schon als Kind eine Wasserratte. Seit gut vier Jahren ist sie stellvertretende Einsatzleiterin bei der Wasserrettung Wien und macht derzeit die Ausbildung zur Schiffsführerin, als erste Frau im Landesverband.

Was bei Badeunfällen zu tun ist, wie man vorbeugen kann und wie die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer aussieht, erzählt sie im Gespräch mit Barbara Zeithammer und den Hörer*innen von Punkt eins.

Aktuelle Einschätzungen aus dem "Land der tausend Seen" wird Daniel Fleischhacker kurz am Telefon aus Kärnten beisteuern, wo die Wasserrettung heuer unter anderem mit einem neuen Tauchroboter aufgerüstet wurde. Einen kurzen Bericht vom Attersee liefert der erfahrene Berufs- und Feuerwehrtaucher Alois Männer. Der Attersee ist das Tauchdorado Europas, das beste Süßwassertauchrevier und die Zahl der Taucherinnen und Taucher steigt weiterhin ganzjährig. Doch vor allem die Unwetter, die im Zuge der Klimakrise häufiger und stärker werden, sind eine große Herausforderung für die Retterinnen und Retter.

Diskutieren Sie mit, berichten Sie von Ihren Erfahrungen als Rettungsschwimmerin oder Wasserretter, als Schwimmer oder Taucherin: Die Redaktion freut sich über rege Teilnahme unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Österreichische Wasserrettung

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer

Playlist

Komponist/Komponistin: Edward MacDowell
Titel: Sea Pieces_ III. A. D. MDCXX
I: James Barbagallo
Länge: 01:43 min
Label: Naxos

Komponist/Komponistin: Edward MacDowell
Titel: Sea Pieces_ VI. From the Depths
I: James Barbagallo
Länge: 01:59 min
Label: Naxos

Komponist/Komponistin: Edward MacDowell
Titel: Sea Pieces_ VII. Nautilus
I: James Barbagallo
Länge: 01:36 min
Label: Naxos

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