Salonens Abschied vom Philharmonia Orchestra

21. Juli 2021, 14:05

Anfang und Ende

In Esa-Pekka Salonens letztem Konzert seiner 13 Jahre als Chefdirigent des Philharmonia Orchestra stellte er an den Beginn Beethovens 1800 uraufgeführte erste Symphonie, ans Ende die letzte Symphonie von Jean Sibelius.

Beethoven verblüffte mit damals kühnen Tonartwechseln, Rhythmen und Dynamik, Sibelius mit einem relativ kurzen einsätzigen Werk. Seine 1924 uraufgeführte 7. Symphonie wollte er ja zunächst "Fantasia sinfonica" nennen. Formal hat sie nichts mit den traditionellen vier Sätzen zu tun. Sibelius habe, so Salonen, eine "sich organisch entwickelnde, umfassende Einheit des Materials" erreicht, "jede Note, jede Phrase stammt aus derselben Quelle." Wenn er die Partitur seines finnischen Landsmannes studiert oder der Musik zuhört, habe er das Gefühl, er wäre "in einem Wald oder Garten - alles wächst ohne menschliches Zutun. Es wächst einfach. Die beste Aufführung sollte wie nicht dirigiert wirken, es ist wie das Tauen des Eises im Frühling - oder der erste Herbstfrost: stark, kraftvoll, sehr ausdrucksstark, emotional, aber nicht von Menschenhand."


In der Mitte Liszt

Auch das 2. Klavierkonzert von Franz Liszt ist formal alles andere als traditionell. In diesem einsätzigen Werk, sagt der Pianist Yefim Bronfman, das mit Variationen kleiner Motive arbeitet, ist der Pianist nicht der einzige Solist. Er müsse sich mit diversen Soli der Orchesterinstrumente arrangieren, was genaueste Probenarbeit erfordert, so Bronfman, den seit 1990 eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem Dirigenten und Komponisten Salonen verbindet, dessen Klavierkonzert er uraufgeführt hat.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger