Das Jack Quartet

SEEHAN BEOWULF

Zeit-Ton

Das amerikanische Jack Quartet schärft die Sinne

Klangspuren 2021. Das amerikanische Jack Quartet schärft beim Tirol-Debüt unsere Sinne

Peter Jakober, ein Schüler von Georg Friedrich Haas, folgt in seinem 2. Streichquartett den Spuren seines Lehrers. Dieser hat schon eine ganze Reihe von Werken komponiert, die in völliger Dunkelheit gespielt werden müssen. Und wenn auch Jakobers neues 2. Streichquartett in der Dämmerung beginnt, so endet es ebenfalls in der Finsternis. Doch dies sind optische Gemeinsamkeiten. Peter Jakobers Musik ist geprägt von Überlagerungstechniken, deren minimale Verschiebungen und rhythmische Vielschichtigkeit durch die Zuspielung von Clicktracks (einem elektronischen Metronom, das nur für die Ausführenden hörbar ist) präzisiert werden.

Diese Clicktracks lässt auch Georg Friedrich Haas in seinem 9. Streichquartett für seine schwebenden, mathematisch genauen Obertonakkorde verwenden. Der Komponist fordert, dass von Beginn an in tiefer Dunkelheit gespielt werden muss. Zum einen, um die Kommunikation zwischen den Interpret/innen auf das rein Klangliche zu reduzieren. Und zum anderen, weil dies die Sinne des Publikums fokussiert.

Das US-amerikanische Jack Quartet war in diesem Konzert erstmals in Tirol zu hören - mit Christopher Otto (Violine), Austin Wulliman (Violine), John Pickford Richards (Viola) und Jay Campbell (Violoncello). Die vier Musiker haben sich darauf spezialisiert, neue Werke in Auftrag zu geben, aufzuführen und die Offenheit gegenüber zeitgenössischer Musik zu fördern. Von Ö1 aufgenommen am 23. September 2021 im Haus der Musik Innsbruck.

Gestaltung: Patrizia Jilg

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