Alexander Zemlinsky

GEMEINFREI

Radiokolleg - Spiegelbild der Wiener Moderne

Der Komponist Alexander von Zemlinsky und das Fin de Siècle (2). Gestaltung: Andreas Maurer

Wien ist um 1900 das kulturelle Zentrum Mitteleuropas. Die Donaumetropole verzeichnet ein enormes Bevölkerungswachstum, bringt Höchstleistungen in Kunst und Wissenschaft hervor, ist erfüllt von Jugendstil und Psychoanalyse, Historismus und Zwölftonmusik, Traum und Wirklichkeit. Der Komponist Alexander von Zemlinsky (1871-1942) wird zum Spiegelbild einer Epoche werden.
Seine Werke stehen zwischen den Stilen und den Zeiten, zwischen Spätromantik und Moderne,
zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Sie sind klingende Zeugnisse der gesellschaftlichen Entwicklungen der Wiener Moderne und Ausdruck einer der faszinierendsten Perioden der europäischen Geschichte.
So beginnt Zemlinskys Weg bereits bedeutungsschwanger mit der Märchenkomödie "Es war einmal" an der Wiener Hofoper (1900). Gustav Mahler geht dem jungen Talent bei der Partitur zur Hand und steht bei der Premiere am Pult.

Nach und nach mutiert der kleingewachsene und eher unattraktive Komponist im pulsierenden Leben der Wiener Künstlerschaft zur fixen Größe, er geht eine unglückliche Affäre mit Alma Schindler (später: Alma Mahler) ein, wird Arnold Schönberg in Tonsatz unterrichten, kurzzeitig ist er sogar dessen Schwager. Sogar das hochbegabte Kind der Korngolds geht bei ihm in die Lehre. Zemlinsky leitet Opernhäuser in Prag und Berlin bis ihn die Machtübernahme der Nationalsozialisten schließlich ins Exil zwingt. Als "Al Roberts" versucht er in der Neuen Welt mit populären Songs Geld zu verdienen, an frühere Erfolge kann er jedoch nie wieder anschließen.

Jahre später wird der Philosoph Theodor W. Adorno dem verkannten Komponisten im Rundfunk ein Plädoyer halten und auch Arnold Schönberg meint: "Ich habe immer fest daran geglaubt, dass er ein großer Komponist war, und ich glaube noch immer daran. Möglicherweise wird seine Zeit früher kommen, als man denkt".
Diesen Oktober jährt sich Zemlinskys Geburtstag zum 150. Mal.

Service

Interviewpartner:

Dr.in Silvia Kargl
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Alexander Zemlinsky Fonds
Alexander Zemlinsky Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Bösendorferstr. 12
1010 Wien
Alexander Zemlinsky

Antony Beaumont
Autor, Musikwissenschaftler, Dirigent, Geiger
Antony Beaumont

Univ.-Prof. Dr. Stefan Schmidl
Musikwissenschaftler
Professor für Musikgeschichte an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK)
Stefan Schmidl
Senior Research Scientist - Audiovisuelle Medien am Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
ÖAW

Dr. Christoph Becher
Orchesterintendant RSO Wien
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Argentinierstraße 30a
1040 Wien
RSO Wien

Mag.a Dr.in Therese Muxeneder
Leitende Archivarin der Arnold Schönberg Center Privatstiftung, Wien
Therese Muxeneder
Arnold Schönberg Center
Schwarzenbergplatz 6
Zaunergasse 1-3 (Eingang)
A-1030 Wien

Vinzenz Praxmarer
Dirigent, Pianist, künstlerischer Leiter Divertimento Viennese
Vinzenz Praxmarer


Weiterführende Literatur:

Pamela Tancsik: Die Prager Oper heißt Zemlinsky: Theatergeschichte des Neuen Deutschen Theaters Prag in der Ära Zemlinsky 1911 bis 1927. Böhlau 2000

Hartmut Krones: Alexander Zemlinsky: Ästhetik, Stil und Umfeld; (Bericht über das von der Lehrkanzel "Musikalische Stilkunde und Aufführungspraxis" an der Abteilung Musikpädagogik der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien und dem Alexander-Zemlinsky-Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien vom 14. - 17. Mai 1992 gemeinsam ausgerichtete Alexander-Zemlinsky-Symposion). Böhlau 1995

Horst Weber: Alexander Zemlinsky - Eine Studie. Österr. Bundesverlag 1977

Reinhard Gerlach: Alexander Zemlinsky: Tradition im Umkreis der Wiener Schule. Universal Edition 1976

Otto Biba: Alexander Zemlinsky: bin ich kein Wiener? Ausstellung im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (zwischen 9. Mai und 21. Juni 1992), Katalog. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1992

Antony Beaumont: Alexander Zemlinsky: Biographie. Zsolnay 2005

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Alexander von Zemlinsky/1871 - 1942
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Maximilian Singer
Gesamttitel: ES WAR EINMAL / Märchenoper in einem Vorspiel und 3 Akten / Gesamtaufnahme / 2.und 3.Akt
Titel: 15. Seht hin, sie naht im Hochzeitskleid / 6.Szene; Chor, Prinz, Prinzessin, Kaspar (00:09:46)
3.Akt
Leitung: Hans Graf
Orchester: Symphonieorchester des Dänischen Nationalen Rundfunks
Solist/Solistin: Eva Johansson /Prinzessin, Sopran
Solist/Solistin: Kurt Westi /Prinz, Tenor
Solist/Solistin: Per Arne Wahlgren /Kaspar, Bariton
Solist/Solistin: Aage Haugland /König, Baß
Solist/Solistin: Ole Hedegaard /Ein Freier, Tenor
Solist/Solistin: Guido Paevatalu /Ein Schweizer, Bariton
Solist/Solistin: Christian Christiansen /Kommandant, Herold, Baß
Solist/Solistin: Susse Lillesoe /Erste Hofdame, Sopran
Chor: Chor des Dänischen Rundfunks
Choreinstudierung: Kaare Hansen
Länge: 00:19 min
Label: Capriccio 60019-2

Komponist/Komponistin: Alexander Zemlinsky/1871 - 1942
Vorlage: Holger Drachmann/1846 - 1908
Album: ALEXANDER ZEMLINSKY: LYRISCHE SYMPHONIE / ORCHESTERVOR - UND - ZWISCHENSPIELE
Titel: Zwischenspiel aus dem 1.Akt der Märchenoper in 3 Akten "Es war einmal"
Oper
Orchester: Gürzenich Orchester Kölner Philharmoniker
Leitung: James Conlon
Länge: 02:00 min
Label: EMI Classics 5573072

Komponist/Komponistin: Alexander von Zemlinsky/1871 - 1942
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Jens Peter Jacobsen/1847 - 1885
Album: DEUTSCHER MUSIKWETTBEWERB 1997 : BRITTA STALLMEISTER
Titel: Irmelin Rose, op.7 Nr.4
Textanfang: Seht, es war einmal ein König, dem die Schätze reich gedieh'n, und der beste, der ihm eigen, hieß mit Namen Irmelin
Gesamttitel: ZEMLINSKY: IRMELIN ROSE UND ANDERE GESÄNGE, op.7 (um 1899)
Solist/Solistin: Britta Stallmeister /Sopran
Orchester: Holst Sinfonietta
Leitung: Klaus Simon
Länge: 02:30 min
Label: Edition Primavera/Ars Musici AMP 50862

Komponist/Komponistin: Alexander von Zemlinsky/1871 - 1942
Vorlage: Hugo von Hofmannsthal/1874 - 1929
Album: KOMPOSITIONEN VON ALEXANDER VON ZEMLINSKY
* Nr.1 Reigen. Mäßig bewegt < feierlich > (00:07:07)
Titel: Drei Ballettstücke - Orchestersuite a.d.Ballett "Triumph der Zeit"
Orchester: Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Leitung: Gerd Albrecht
Länge: 00:45 min
Label: Capriccio 10448

Komponist/Komponistin: Alexander von Zemlinsky/1871 - 1942
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Rabindranath Tagore/1861 - 1941
Album: Lyrische Symphonie in sieben Gesängen für Sopran, Bariton und Orchester Op.18
* 7. Friede, mein Herz - molto adagio / Bariton
Leitung: Bohumil Gregor
Orchester: Tschechisches Philharmonisches Orchester
Solist/Solistin: Karan Armstrong /Sopran
Solist/Solistin: Ivan Kusnjer /Bariton
Ausführender/Ausführende: Karan ARMSTRONG /Montana/14.12.1941 Dobson
Länge: 00:53 min
Label: Supraphon 1103952

Komponist/Komponistin: Alexander von Zemlinsky/1871 - 1942
Titel: Ein Lichtstrahl - Mimodram von Oskar Geller / Fassung ohne Text, herausgegeben von Antony Beaumont (Dolby) QS01/UK25938_H
Solist/Solistin: Eva Mark Mülher /Klavier
Länge: 00:44 min
Label: Ricordi

Komponist/Komponistin: Alexander von Zemlinsky/1871 - 1942
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Franz Blei
Album: Alexander Zemlinsky - RSO Wien, Mälkki, Albrecht, Petra Lang, Siegfried Lorenz
* Rondo. Sehr lebhaft - 3.Satz
Titel: Sinfonietta op.23
Solist/Solistin: Siegfried Lorenz /Bariton
Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Leitung: Gerd Albrecht
Länge: 05:24 min
Label: Capriccio C5377

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