Eine Spritze wird vorbereitet

APA/DPA/RALF HIRSCHBERGER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Adaptogene +++ Impfgegner

1. Adaptogene - Heilpflanzen für stressige Lebensphasen

Wir haben schon des Öfteren über Phytotherapie, also den Einsatz von pflanzlichen statt chemisch synthetischen Arzneimitteln, berichtet. Heute möchten wir Ihnen eine besondere Gruppe der Heilpflanzen vorstellen: die Adaptogene. Dabei handelt es sich um Gewächse, die dem Körper helfen mit inneren und äußeren Stressoren besser umzugehen. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort "adaptare", also "anpassen" ab. In den 1940ern und 1950ern Jahren wurde er vom russischen Arzt und Pharmakologen Dr. Nikolai Lazarev geprägt.
Sind wir aufgrund von zu viel Arbeit, psychischer Belastung oder Krankheiten gestresst, kann es zu Abgeschlagenheit, Schafstörungen, Appetitlosigkeit und einer Abnahme der Leistungsfähigkeit kommen. Wird dann nichts unternommen, kann dieser Zustand zu Depressionen oder Burnout führen. Lydia Sprinzl hat mit Univ.-Prof.in i.R. Mag.a Dr.in Dr.in h.c. Brigitte Kopp, vom Department Pharmakognosie an der Universität Wien, darüber gesprochen, wie uns Ginseng, Rosenwurz und Co. in solchen Situationen stärkend zur Seite stehen können.

2. "Kinder brüllen bereits wie Kühe" - Impfgegner gab es bereits vor 200 Jahren

Bald ist es ein Jahr her, dass in Österreich und zahlreichen anderen Ländern die ersten Impfungen gegen das Corona-Virus durchgeführt wurden. Für die meisten Menschen ein Befreiungsschlag. Doch bis heute gibt es etliche Personen, die sich aus den verschiedensten Gründen nicht impfen lassen wollen. Zugrunde liegt ihnen meistens Angst.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche sind überzeugt, ihnen könne Sars-Cov-2 nichts anhaben. Viele haben Angst vor Langzeitschäden - die Covid-19-Vakzine würden das menschliche Erbgut verändern und Frauen unfruchtbar machen. Wieder andere sehen darin ausschließlich eine Geschäftemacherei der Pharmaindustrie und wollen sich überdies nicht vom Staat bevormunden lassen. Schließlich kursieren in sozialen Medien bizarre Verschwörungstheorien. So sollen etwa die Corona-Impfstoffe Chips enthalten, mit den Bill Gates direkt in die Menschen eindringt und sich so zum Herrscher der Welt aufschwingt.
Impfgegner gibt es aber nicht erst seit Corona, sondern seit Impfungen existieren. Und das ist seit dem Jahr 1796 der Fall. Damals wurde erstmals ein Vakzin gegen die Pocken hergestellt und angewendet. Die Blattern, wie sie auch bezeichnet wurden,
gehörten über Jahrtausende hinweg zu den gefürchtetsten Seuchen der Menschheit. Nora Kirchschlager hat für diese Beitrag mit René Anour gesprochen. Er ist ein Schriftsteller, der vorwiegend Romane mit medizinhistorischem Hintergrund schreibt. Im Zuge seiner bisherigen Recherchen hat er auch einiges über die Gegnerschaft der Pockenimpfung in Erfahrung gebracht.

Redaktion: Christoph Leprich

Service

1. Adaptogene:

Interviewpartnerin:

Univ.-Prof.in i.R. Mag.a Dr.in Dr.in h.c. Brigitte Kopp
Division of Pharmacognosy, Department of Pharmaceutical Sciences
Universität Wien
Althanstrasse 14
1090 Wien
E-Mail
Homepage

Infolinks:

Phytotherapie Austria: Phytotherapie bei Stress und sogenanntem Burnout (Seite 4 + 5)
Ars Medici: Adaptogene - die Wissenschaft hinter dem Konzept
Committee On Herbal Medicinal Products: Information der EMA über Adaptogene
Studie über Auswirkungen von Ginseng auf Darmflora: Effects of red ginseng extract on gut microbial distribution
Ärzte Zeitung: Rosenwurz-Extrakt: Ein pflanzliches Adaptogen gegen Stress
Österreichische Apotheker-Zeitung: Echter Ginseng

2. Impfgegner:

Interviewpartner:

René Anour
Schriftsteller mit einem Faible für Medizingeschichte
Homepage

Info-Links und Buch-Tipps:

Medizinische Information zu den Pocken
Der Gestank verwesender Leichen verpestete weite Gebiete
Die Pockenimpfung - Eine Erfolgsgeschichte

Paul Kübler, "Geschichte der Pocken und der Impfung", Inktank Publishing 2020

Stefan Winkle, "Die Geschichte der Seuchen", Anaconda Verlag 2021

René Anour, "Die Totenärztin - Wiener Blut", Verlag Rowohlt Taschenbuch 2021

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