Nato-Flagge vor anderen Flaggen

AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Europa-Journal

NATO-Russland, Georgien-Belarus, Portugal, Holocaust

Nato-Erweiterung: Was wurde Moskau tatsächlich versprochen? +++ Georgien: Tiflis wird zum Zentrum der belarussischen Diaspora auf der Flucht vor dem Regime +++ Portugal: Bringt die Parlamentswahl eine stabile Regierung? +++ Holocaust: Die Geschichte der verfolgten Fußballer wird europaweit aufgearbeitet
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Nato-Erweiterung: Was wurde Moskau tatsächlich versprochen?

Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft - dieser Satz aus dem Roman "1984" ist im heutigen Russland wieder aktuell. Das gilt für die Geschichtspolitik nach innen, etwa die Darstellung des Stalinismus. Auch in der Außenpolitik werden Ereignisse der Vergangenheit aus dem Zusammenhang gerissen und instrumentalisiert. Die aktuelle Eskalation der Krise rund um die Ukraine begründet der Kreml zum Beispiel damit, dass Sicherheitsversprechen der 1990er angeblich gebrochen worden seien. Der Osteuropa-Historiker Wolfgang Müller von der Universität Wien erklärt, was damals tatsächlich besprochen wurde und wie die damaligen Gespräche heute einzuschätzen sind.


Georgien: Tiflis wird zum Zentrum der belarussischen Diaspora auf der Flucht vor dem Regime

Seit der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen die gefälschte Präsidentschaftswahl in Belarus vor eineinhalb Jahren haben zehntausende Menschen das Land verlassen. Besonders viele sind in die Nachbarländer Polen und Litauen geflüchtet, und es setzt sich bei vielen Flüchtlingen die Erkenntnis durch, dass sie sich langfristig ein neues Leben außerhalb von Belarus aufbauen müssen. Viele gehen dafür nach Georgien, ein Land mit dem es enge historische, kulturelle und sprachliche Verbindungen gibt. Tatjana Montik hat sich in der immer größer werdenden belarussischen Diaspora in Tiflis umgehört.


Portugal: Bringt die Parlamentswahl eine stabile Regierung?

Mitten in der Omikron-Welle wird in Portugal ein neues Parlament gewählt. Das Land hat die höchste Impfrate in der EU, trotzdem hat es zuletzt wieder Einschränkungen des öffentlichen Lebens gegeben. Im Herbst haben zwei kleinere Parteien der Minderheitsregierung von Premier Antonio Costa die Unterstützung entzogen und so die Neuwahl nötig gemacht. Laut letzten Umfragen dürften Costas Sozialisten wieder stärkste Kraft werden, allerdings dürfte sich das Parteienspektrum weiter zersplittern, eine Regierungsbildung also noch schwieriger werden. Josef Manola berichtet von einem Wahlkampf unter Corona-Bedingungen.


Holocaust: Die Geschichte der verfolgten Fußballer wird europaweit aufgearbeitet

Auch in diesem Jahr finden rund um den Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar wieder zahlreiche Veranstaltungen statt. Auch im Umfeld des Fußballs. Fans besuchen Gedenkstätten und organisieren die Verlegung von Stolpersteinen. Vereine knüpfen Partnerschaften mit Museen und Archiven. Dabei können sie künftig auf neue Bildungsmaterialien zugreifen: Forscher haben Biografien von bekannten jüdischen Fußballern rekonstruiert, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden. Eine Basis für historische Bildungsreisen, berichtet Ronny Blaschke.

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