Übergroßer Fingerabdruck an einer Wand

APA/DPA/PETER STEFFEN

Moment am Sonntag

Einzigartige Linien. Der Fingerabdruck

Das Daktylogramm - der Abdruck der Papillarleisten der Fingerkuppe - zwischen ästhetischer Singularität und biometrischem Verfahren

Spiralen, Gabelungen, Wirbel - das feine Linienspiel ist eine Ästhetik für sich. Schon im Mutterleib bildet sich das konzentrische Muster auf unseren Fingerkuppen. Keine zwei Menschen haben den gleichen Fingerabdruck, selbst bei eineiigen Zwillingen ist er unverwechselbar. Grund dafür ist der unregelmäßige Verlauf der Papillarleisten auf den Handinnen- und übrigens auch Fußunterseiten.

Die faszinierende Singularität des Fingerabdrucks verbürgt die Identität einer Person. Schon früh unterzeichnete man Dokumente und Urkunden mit einem Abdruck des Fingers.

Die kriminalistische Methode der Daktyloskopie, das Erfassen der Fingerkuppen-Abdrücke, ist das älteste biometrische Verfahren. Vor über einhundert Jahren konnte damit erstmals ein Verbrechen aufgeklärt werden. Seit 1902 wird die Technik in Österreich angewendet. Ein Wiener Polizeibeamter entwickelte damals die "Wiener Folie", mit der Spuren von Fingerabdrücken an Tatorten abgenommen werden können.

Heute werden Fingerabdrücke nicht nur in der Kriminalistik eingesetzt. Der Fingerabdruck entsperrt Handys, öffnet Türen und verifiziert elektronische Bezahlvorgänge. Als biometrisches Verfahren bekommt er zunehmend Konkurrenz von anderen Techniken. Eine Spurensuche.

Gestaltung: Georg Pöchhacker

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