Marie Jacquot

WERNER KMETITSCH

Bregenzer Festspiele 2022 - Matinee

Doppeltes Debüt bei den Bregenzer Festspielen

Wiener Symphoniker, Dirigentin: Marie Jacquot; Kian Soltani, Violoncello.
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Romeo und Julia, Fantasie-Ouvertüre nach William Shakespeare * Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107 (aufgenommen am 8. August im Festspielhaus Bregenz in 5.1 Surround Sound). Präsentation: Philipp Weismann

Gleich zwei Debüts wurden beim dritten Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker bei den diesjährigen Bregenzer Festspielen begangen: Der vielfach ausgezeichnete junge österreichische Cellist Kian Soltani und die französische Dirigentin Marie Jacquot, ihres Zeichens Erste Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein, präsentierten sich an der Seite des langjährigen Residenzorchesters erstmals bei den Bregenzer Festspielen - mit im Gepäck ein russisches Programm mit Werken von Tschaikowsky, Schostakowitsch und Rimski-Korsakow.

Zu Beginn steht die Fantasie-Ouvertüre "Romeo und Julia" nach dem gleichnamigen Drama von William Shakespeare. Mit opernhafter Deutlichkeit zeichnet Tschaikowsky hier die Elemente der wohl berühmtesten Liebesgeschichte der Welt - Zärtlichkeit und Leidenschaft, Hass und Verzweiflung, klösterlicher Friede und Tragik - mit rein instrumentalen Mitteln klanggewaltig nach.
Anschließend erklingt das 1959 entstandene Erste Violoncello-Konzert von Dimitri Schostakowitsch. Auf den einleitenden scherzhaft-heiteren Marsch folgt im zweiten Satz eine melancholische Kantilene von berührender Schlichtheit, bevor das Cello in der Kadenz des dritten Satzes zu einem eindringlichen Monolog anhebt. Der von überbordender Virtuosität geprägte Finalsatz öffnet wie so oft bei Schostakowitsch eine politische Lesart: Hier trifft das schon im ersten Satz vorgestellte Viertonmotiv D-Es-C-H (die musikalische Entsprechung der Initialen des Komponisten) auf die Melodie des Lieblingslieds des wenige Jahre zuvor verstorbenen Stalin.
Nach der Pause lädt die 1888 entstandene Orchestersuite "Scheherazade" von Rimski-Korsakow zu einer Reise in die phantastische Welt von Tausendundeiner Nacht, wo die titelgebende orientalische Prinzessin mit dem tyrannischen Sultan Schahriar erzählend um ihr Leben ringt. Die "kaleidoskopartige Folge von Märchenbildern orientalischen Gepräges" (Rimski-Korsakow) gibt der solistischen Virtuosität der Orchesterinstrumente großzügig Raum, und bot mit ihren volksmusikalischen Anklängen und der farbenfrohen Instrumentation vielfach Anknüpfungspunkte für den aufkommenden Impressionismus.

(Sarah Schulmeister)

Service

Diese Sendung wird in Dolby Digital 5.1 Surround Sound übertragen. Die volle Surround-Qualität erleben Sie, via Internet-Streaming auf Ihem HbbTV-Gerät oder durch Direktaufruf der Streaming-URLs.

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Peter Iljitsch Tschaikowsky
Gesamttitel: Bregenzer Festspiele 2022 - Orchesterkonzert 3 (BF220808-1_V)
Titel: Romeo und Julia. Fantasie-Ouvertüre nach William Shakespeare
Orchester: Wiener Symphoniker
Leitung: Marie Jacquot
Länge: 22:00 min
Label: Kalmus, Kaufmaterial

Komponist/Komponistin: Dimitri Schostakowitsch
Gesamttitel: Bregenzer Festspiele 2022 - Orchesterkonzert 3 (BF220808-2_V)
Titel: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur
* Allegretto - 1. Satz (06:19)
* Moderato - 2. Satz (13:06)
* Cadenza - 3. Satz (06:07)
* Allegro con moto - 4. Satz (04:34)
Orchester: Wiener Symphoniker
Leitung: Marie Jacquot
Solist/Solistin: Kian Soltani /Violoncello
Länge: 20:07 min
Label: UE, LEIHMATERIAL

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