Peter Handke

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Peter Handke empfiehlt Anton Haderlap

"Graparji. So haben wir gelebt" von Anton Haderlap. Aus dem Slowenischen von Metka Wakounig und Klaus Amann. Es liest Heinrich Baumgartner.

Graparji hat innerhalb der österreichischen Literatur eine einzigartige Sonderstellung: Ein Vierzehnjähriger beschreibt sein Leben bei den Partisanen während des Zweiten Weltkriegs. Er erzählt aber auch vom Leben der Kärntner Slowenen und was der Nationalsozialismus für sie für furchtbare Folgen gehabt hat: "Onkel Miklavz und Tante Katrca hatten keine Kinder. Deshalb war das Anwesen nach ihrem Tod für mich bestimmt. Es kam jedoch anders. Beide starben im KZ, die Tante in Ravensbrück, der Onkel in Dachau."

Graparji erzählt vom Widerstand der Kärntner Slowenen gegen das Nazi-Regime und wie es dazu kommt, dass ein Kind mit 14 Jahren "in den Wald geht", sich also zu den Partisanen durchschlägt: "Auch ich verließ vorzeitig, am 12. Oktober 1943, die Volksschule. An diesem Tag wurde unsere Mutter verhaftet und ins KZ Ravensbrück verschleppt. Niemand in der Schule fragte nach mir, auch das letzte Zeugnis wurde mir nicht ausgestellt, wir waren bereits Ausgestoßene und für den Tod bestimmt."

Anton Haderlap: 1930 in Leppen geboren, 2016 gestorben. Waldarbeiter, dann Forstverwalter und Jagdaufseher.

Gestaltung: Michaela Monschein

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"Graparji. So haben wir gelebt", von Anton Haderlap, Wieser Verlag, 2023

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