Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Die "Ökumenische Morgenfeier" im ORF Radio (1968-1997)

U. a. mit dem Beitrag: Meilenstein des interreligiösen Dialogs

Es war ein Format, für das sich - damals europaweit, wenn nicht sogar weltweit einzigartig - Vertreter und Vertreterinnen verschiedener christlicher Konfessionen, regelmäßig auch Vertreter des Judentums und mitunter des Islam - öffentlich an einen Studiotisch setzten, um miteinander zu reden: Die "Ökumenische Morgenfeier", entstanden im Aufbruchsjahr 1968, hat Religionsgeschichte geschrieben. Bis 1997 wurde im öffentlich-rechtlichen Radiosender Ö1 in der Stunde zwischen sieben und acht Uhr früh gemeinsam gefeiert, nachgedacht und ja, verkündigt. Alles hat seine Zeit, heißt es im biblischen Buch Kohelet. Und als das klassische Verkündigen immer weniger zum Radiohören in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts passen wollte, entwickelte sich aus einem Teil der Morgenstunde die Sendung "Erfüllte Zeit". Die Zuhörenden wurden zu Lebensweisen und Glaubenswelten unterschiedlicher Menschen mitgenommen und konnten sich inspirieren lassen, auch von der Vielfalt geistlicher und spiritueller Musik. Die Hörerinnen- und Hörerzahlen gaben einer Entwicklung Recht, die heute den Namen "Lebenskunst" trägt. Ein "Raum für die Seele" sollte in dieser Stunde bleiben, doch ebenso Offenheit für die heilige und nährende Unberechenbarkeit kluger, weiterführender Gedanken. An manche Gedanken der an der legendären "Ökumenischen Morgenfeier" beteiligten Persönlichkeiten erinnert im Jubiläumsjahr "100 Jahre Radio" der langjährige Morgenfeier-Producer Martin Gross.

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