
80 Jahre Zweite Republik Zwischen Trümmern und Neubeginn
Radiokolleg Wie Österreich neu formiert wurde
Nette Amerikaner, furchteinflößende Partisanen
Frau Six
Die Amerikaner waren das, die waren sehr nett, die haben bei unserem Hof hinten sind sie gestanden mit den Autos und da sind wir zurückgelaufen zu ihnen und sie haben uns Kaugummi gegeben, was wir nicht gekannt haben. Aber die Partisanen, die waren die ärgsten, da hat man sich sehr gefürchtet. Erstens haben die alle eine Glatze gehabt, und die haben von den Häusern die Räder mitgenommen, die haben wir verstecken müssen. Wir haben uns gefürchtet, die haben gestohlen und vergewaltigt und so Sachen.
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 27. Juni 2025
Verschwundene Russen im Wechselgebiet
Michael Romirer
Ich komme aus Vorau, und weiter oben auf der Alm haben wir Verwandte, die haben nichts gehabt und die haben die ganze Zeit in den 60er und 70er Jahren nur von dem erzählt und auch jetzt auch mein Vater am Schluss, da hat er dann unglaublich schöne Dinge und auch nicht ganz schöne Dinge erzählt. Bei uns im Wechsel Gebiet, da sind ja so viele russische Soldaten verschwunden und mein Vater, der hat mir dann Dinge erzählt ja wie das wirklich war oder seine Wahrnehmung oder sein Wissen. Und das ist, ja glaube ich, auch hochbrisant noch immer, weil das waren Morde, da hat man Leute verschwinden lassen, eingraben irgendwo und so. Und zwar, weil da hab ich den Zettel, das ist vielleicht eines der haarsträubendsten Erzählungen. Das waren im Hochwechselgebiet, Seppling-Karndorf; da sind die Russen plündern gekommen, mehrere und die haben sich da aufgeteilt bei den Bauern und bei dem Seppling-Karndorf haben sich die Bauern dann getroffen, weil er war der der höchstgelegene Bauernhof, am nächs...
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 25. Juni 2025
Unser wertvolles Heu und die englischen Soldaten
Frau Karner
Es war wahrscheinlich Sommer 1954, in der Steiermark. In einem Graben haben wir damals ein Haus und auch Tiere gehabt. Im Sommer wurde das Heu geerntet und "aufgehiefelt", damit es trocknet. Dann konnte man es in den Stadel bringen. Dann haben die englischen Soldaten in diesem Graben ihre Zelte aufgebaut, haben von den Hiefeln unser wertvolles Heu genommen und es in ihre Zelte gegeben. Wir durften aber nicht zu den Soldaten. Ein Soldat hat dann gesagt, wir sollen doch herkommen, sie hätten was für uns. Meine Mutter hat ja gesagt, und ich durfte dann gemeinsam mit meinem 3 Jahre älteren und meinem jüngeren Bruder zu diesen Soldaten hingehen. Die haben uns ein Stück Schokolade gegeben und einen Cheddar Käse. Da habe ich das erste Mal so einen Käse gegessen. Der hat so gut geschmeckt! Später habe ich mir dann in Wien einen Cheddar Käse gekauft, und der war so grauslich...
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 23. Juni 2025
Tanzen in der Nachkriegszeit
Gilda P., Jg. 1929
Während des Krieges waren Tanz und Musik verpönt. Denn, wenn die Männer an der Front sterben, darf im Heimatland nicht gefeiert werden. Doch in der britischen Besatzungszeit wurden Vergnügungen langsam wieder erlaubt. Das erste Tanzfest an das Gilda sich erinnert, war ein Faschingsball. Da erschienen die Menschen sogar verkleidet. Nur Gesichtsmasken hatten die Briten verboten. Sie wollten, dass jeder identifizierbar bleibt.
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 16. Juni 2025
(Kein) Wodka für den russischen Offizier
Frau Ganglbauer, Jg. 1941
Die Russen waren in der Kaserne Wetzelsdorf untergebracht, dort sind sie durch die Straßen und es herrschte eine fürchterliche Angst. Vor allem die Frauen fürchteten sich, weil sie oft vergewaltigt wurden. Meine Mutter wurde in der Frauengassen ausgebombt, sie lebte deshalb bei ihren Eltern in Wetzelsdorf. Die Frauen haben sich alt und arm angezogen, die Tochter am Dachboden versteckt. Eines Tages kam einer, dessen Uniform vermuten ließ, dass er einen höheren Rang innehatte. Er ging ins Haus hinein, setzte sich in die Küche, meine Großmutter und mein Großvater, der pensionierter Revieroberinspektor war, meine Mutter und ich drückten uns an die Wand. Er saß da, schlug mit der Faust auf den Tisch und brüllte „Wodka, Wodka“! Meine Großmutter und Mutter sagten immer wieder, sie hätten keinen, er wiederum brüllte wieder „Wodka“! Ich dachte mir, dass das komisch war, geh dann mit einem Glas zum Wasserhahn, fülle es mit Wasser und stelle es vor ihn hin. Er hat so zu lachen begonnen, schall...
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 19. Mai 2025
Britische Soldaten werfen Essen weg
Karin Tierrichter
Neuer Blick auf britische Besatzer
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 15. Mai 2025
Glauben verbindet
Karin Tierrichter
Russischer Besatzungssoldat hinterlässt einen Sack Mehl
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 15. Mai 2025
Die Wunder modernen Komforts
Karin Tierrichter
Russische Besatzungssoldaten waschen Kartoffeln
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 15. Mai 2025
Ein russischer Arzt rettet einem Kind das Leben
Karin Tierrichter
Auch die Russen waren nicht alle zum Fürchten
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 15. Mai 2025
Besatzungsmächte Steiermark 15. Mai 2025
Besatzungsmächte Steiermark 14. Mai 2025
Wäsche waschen für Nahrungsmittel
Frau Valentinic
Mutter und Großmutter waschen für Briten
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 9. Mai 2025
Besatzungsmächte Steiermark 9. Mai 2025
Die Gesellschaft war männerlos
Ilse Karner
Es waren die Frauen vollkommen auf sich allein angewiesen. Man war froh, wenn der Vater zurückgekommen ist. Diese Gesellschaft war total männerlos. Die Frauen hatten Angst, sowohl dass die Russen vergewaltigen und auch, dass sie das nicht schaffen allein. Von wegen einer schönen Zeit in der Jugend, das ist ihnen alles gestohlen worden. Und so viele haben dann ihre Männer, ihre Söhne verloren und damit praktisch das ganze Leben war kaputt. Es wurde darüber nicht gesprochen, über weder vor dem Krieg noch nach dem Krieg. Man hat nur versucht rauszukommen aus dieser Misere und arbeiten, leisten und etwas besser leben. Aber das ging lang, in langsamen Schritten. Man hat jetzt schon so lang für eine Aufarbeitung gebraucht, deswegen rufe ich auch an ich freue mich, dass das gemacht wird für die nächsten Generationen, weil die heutige kann sich ja gar nicht vorstellen, was das für ein Elend war. Wenn Fliegeralarm sind wir durch die Straßen bis zum Schlossbergstollen gerannt. Meine Perso...
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 7. Mai 2025
Leben in einer Arbeitersiedlung
Gemeinsam erinnern
Frau Steinwidder, Jg. 1958, über das Aufwachsen in der Arbeitersiedlung Judenburg
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 6. Mai 2025
