Flandern: Nationalisten bei 30 Prozent

Belgien: Wahlen spalten das Land weiter

Bei den belgischen Parlamentswahlen dürften die flämischen Seperatisten auf 30 Prozent der Stimmen kommen. Die Wahl in Belgien wird vielfach als Schicksalswahl für die Einheit des Landes angesehen. Hintergrund ist der Sprachenstreit zwischen niederländisch sprechenden Flamen und französischen Wallonen. In Wallonien haben die Sozialisten laut ersten Teilergebnissen ebenfalls rund 30 Prozent der Stimmen erhalten.

Abendjournal, 13.06.2010

Separatistische Flamen vorne

Noch sind nur Teilergebnisse bekannt, die großen Städte fehlen, aber im niederländisch sprechenden Norden Belgiens steht fast überall die separatistische Neue Flämische Allianz an erster Stelle. Setzt sich dieser Trend fort, wäre das ein Triumph für NVA-Chef Bart de Wever, der eine Staatsreform mit deutlich mehr Kompetenzen für die Regionen verlangt, langfristig aber ein völlig unabhängiges Flandern anstrebt.

Wallonien: Sozialisten führen

Im französischsprechenden Süden Belgiens liegen die Sozialisten deutlich vorne. Verloren haben Christdemokraten und Liberale, die in den letzten Jahren in den Fünfparteienkoalitionen in Brüssel tonangebend gewesen sind.

Rechtsextreme verliert

Zu den Verlieren dürfte auch der rechtsextreme Vlaams Belang gehören. Die Proteststimmen in Flandern sind diesmal nicht zur umstrittenen Rechtsaußengruppe gegangen, sondern zur separatistischen Mitterechtspartei des neuen Stars der belgischen Politik, Bart de Wever.