Flandern: Nationalisten bei 30 Prozent
Belgien: Wahlen spalten das Land weiter
Bei den belgischen Parlamentswahlen dürften die flämischen Seperatisten auf 30 Prozent der Stimmen kommen. Die Wahl in Belgien wird vielfach als Schicksalswahl für die Einheit des Landes angesehen. Hintergrund ist der Sprachenstreit zwischen niederländisch sprechenden Flamen und französischen Wallonen. In Wallonien haben die Sozialisten laut ersten Teilergebnissen ebenfalls rund 30 Prozent der Stimmen erhalten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 13.06.2010
Separatistische Flamen vorne
Noch sind nur Teilergebnisse bekannt, die großen Städte fehlen, aber im niederländisch sprechenden Norden Belgiens steht fast überall die separatistische Neue Flämische Allianz an erster Stelle. Setzt sich dieser Trend fort, wäre das ein Triumph für NVA-Chef Bart de Wever, der eine Staatsreform mit deutlich mehr Kompetenzen für die Regionen verlangt, langfristig aber ein völlig unabhängiges Flandern anstrebt.
Wallonien: Sozialisten führen
Im französischsprechenden Süden Belgiens liegen die Sozialisten deutlich vorne. Verloren haben Christdemokraten und Liberale, die in den letzten Jahren in den Fünfparteienkoalitionen in Brüssel tonangebend gewesen sind.
Rechtsextreme verliert
Zu den Verlieren dürfte auch der rechtsextreme Vlaams Belang gehören. Die Proteststimmen in Flandern sind diesmal nicht zur umstrittenen Rechtsaußengruppe gegangen, sondern zur separatistischen Mitterechtspartei des neuen Stars der belgischen Politik, Bart de Wever.