Will Details bekanntgeben
Grasser öffnet Konten selber
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser geht in der Buwog-Causa einmal mehr in die Offensive. Nachdem bekannt geworden ist, dass die Staatsanwaltschaft die österreichischen Banken aufgefordert hat, alle Kontoverbindungen Grassers auszuforschen, will Grasser der Staatsanwaltschaft gleich auch alle Kontobewegungen bekannt geben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 15.09.2010
Unnötige Fleißaufgabe?
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - das war wohl die Devise der Staatsanwaltschaft nach den beiden Einvernehmen von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Deshalb hat sie vergangene Woche ein As ausgespielt, das sie bereits seit mehreren Wochen im Ärmel hatte, nämlich die gerichtliche Anordnung an die Banken, alle Konten von Grasser auszuforschen. Für Grassers Anwalt Manfred Ainedter hingegen ist diese Anordnung eine unnötige Fleißaufgabe.
Auch Kontostände und -bewegungen
Sein Mandant will gleich einen Schritt weiter gehen, so Ainedter: "Auf Anfrage hat mein Mandant bei der Einvernahme erklärt, dass er freiwillig seine Konten offenlegt." Das sei ein Schritt mehr als der Beschluss der Staatsanwaltschaft, den er noch immer nicht habe, wie Ainedter betont. Demnach würden nur die Kontoverbindungen abgefragt, nicht aber die Kontostände bzw. die Kontobewegungen. "Die legt mein Mandant aber freiwillig vor, wie er mehrfach erklärt hat."
In zwei bis drei Wochen
Entsprechende Zusagen habe Grasser schon bei seinen Einvernahmen gemacht, sagt Ainedter. Das sei auch nicht überraschend gewesen. Der Anwalt rechnet damit, dass die entsprechenden Unterlagen in zwei bis drei Wochen der Staatsanwaltschaft übergeben werden können. In diesem Zeitraum sollten dann auch die Berichte der Banken über die Konten Grassers bei der Staatsanwaltschaft vorliegen.
