Aber Bahn bleibt hart
Stuttgart: Proteste gehen weiter
In der Nacht auf heute haben wieder zehntausende Menschen in Stuttgart gegen das Projekt protestiert, mit dem der Bahnhof der Stadt unter die Erde verlegt und das Stadtzentrum untertunnelt werden soll. Verstärkt schaltet sich jetzt auch die Deutsche Bahn in die Debatte ein. Sie fürchtet im Fall eines Baustopps erhebliche finanzielle Einbußen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 12.10.2010
Grube strikt gegen Baustopp
Draußen wieder der Lärm aus Trillerpfeifen und Vuvuzela-Tröten, von zehntausenden Gegnern des Bahnprojekts, drinnen im Saal der Stuttgarter Industrie- und Handelskammer der Chef der deutschen Bahn, Rüdiger Grube, der schon beschwörend gegen etwas ankämpft, was sich für ihn immer bedrohlicher in den Raum schiebt. Das Wort Baustopp nämlich, für Grube ein Ding der Unmöglichkeit.
Vermittler eingesetzt
Derzeit wird in Stuttgart gebaut, es gibt Vorarbeiten im Schlossgarten für den Umgang mit Grundwasser beim Tunnelprojekt für den geplanten unterirdischen Bahnhof. Würde man diese Arbeiten jetzt einstellen, würden allein dadurch Kosten von zweieinhalb Millionen Euro pro Woche entstehen, sagt der Bahnchef. Aber der Mann, der zwischen Demonstranten und Bauherren vermitteln soll, der Altpolitiker Heiner Geissler, ist für einen Baustopp, solange seine Vermittlungsmission läuft.
Vorerst wird in Stuttgart weitergebaut, auf bescheidenem Niveau, aber doch. Eine Garantie dafür, dass auch die Massenproteste weitergehen, und die Vermittlungsbemühungen auch, aber unter ziemlich schwierigen Vorzeichen.