Selbstwahrnehmung besser

Korruptions-Index: Österreich an 15. Stelle

Österreich liegt im jährlichen Korruptionswahrnehmungsindex auf Platz 15 von insgesamt knapp 200, das ist ein Platz weiter vorn als im Vorjahr. Platz ein hat Dänemark. Allerdings: Von ausländischen Managern und Managerinnen wird österreicha als wesentlich korrupter wahrgenommen als von einheimischen.

Abendjournal, 26.10.2010

Selbstbild besser als von außen

Hypo Alpe Adria, Buwog-Affäre: und trotzdem hat sich die Position Österreichs im Korruptionswahrnehmungsindex nicht verschlechtert. Der Grund: Internationale Unternehmensberater haben Österreich tatsächlich deutlich schlechter bewertet, doch durch die überdurchschnittlich gute Beurteilung durch heimische Manager hob sich die Negativbewertung wieder auf.

Vieles nicht als Korruption wahrgenommen

Das mag auch damit zusammenhängen, dass diese vieles für selbstverständlich halten, was in anderen Staaten als Korruption gilt, so Politikwissenschaftler Hubert Sickinger: "Beispielsweise das Anfüttern. Hier wurden bestimmte Geschäftspraktiken durch eine Novelle des Korruptionsstrafrechtes Anfang 2008 plötzlich strafbar, die von Österreichischen Geschäftsleuten nicht als Korruption wahrgenommen wurden, was aber in anderen Ländern als korrupt gilt."

Neue Korruptionsstaatsanwaltschaft

Doch das Anti-Korruptionsgesetz wurde im Vorjahr wieder entschärft, sagt Sickinger. Dafür wurde die Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft aufgebaut: "Der wurde allerdings bis in die jüngste Zeit das notwendige Personal vorenthalten mit dem Argument, dass es zu wenige Staatsanwälte gebe."

Erst jetzt wurde beschlossen, dass die Staatsanwälte aufgestockt werden, auch eine Kronzeugenregelung soll eingeführt werden. wenn das so passiert, dann wäre zumindest das eine deutliche Verbesserung, sagt Sickinger.