Zahlreiche Tote und Verletzte

Anschläge auf Christen in Bagdad

Zehn Tage nach der blutigen Geiselnahme in einer katholischen Kathedrale in Bagdad mit 44 Toten, hat es heute wieder Anschläge gegen Christen in der irakischen Hauptstadt gegeben. Sechs Menschen wurden dabei getötet, 24 verletzt.

Abendjournal 10.11.2010

Neue Anschläge in christlichen Vierteln

Erschüttert stehen die Menschen im Al Karma Viertel vor den ausgebrannten Autos, Blutlachen sind noch auf den Straßen zu sehen. Vierzehn Bomben und Granaten explodieren in Wohnhäusern in mehreren christlichen Vierteln.

Gefährliches Leben für Christen

Das Leben ist gefährlich für Christen in Bagdad, so meint ein Mann, man brauche gar nicht sagen, wer hinter den Anschlägen steckt, es ist ganz klar.

Ziele von Al Kaida

Der irakische Ableger von Al Kaida hat Christen zu legitimen Zielen erklärt. Der Erzbischof von Bagdad Athanasios Dawood hat vielen in seiner Gemeinde bereits geraten, das Land zu verlassen. Wenn wir bleiben, werden sie uns töten, sagt er.

Christliche Gemeinde seit 2000 Jahren

Seit zweitausend Jahren gibt es im Irak eine christliche Gemeinde, derzeit lebt nur mehr eine halbe Million im Irak, das ist um mehr die Hälfte weniger, als zu Zeiten von Saddam Hussein. Christen haben keine Lobby im Irak, die Regierung fühlt sich nicht zuständig.

Ministerpräsident in der Kathedrale

Ministerpräsident Nuri al Maliki hat aber gestern die syrisch-katholische Kathedrale von Bagdad besucht. Vor zehn Tagen ist es in dieser Kirche zu einer der blutigsten Geiselnahmen gekommen.

44 Tote bei der Abendmesse

Während der Abendmesse haben islamistische Terroristen sofort einen Priester erschossen und mehrere Gläubige als Geiseln genommen. Die irakische Polizei und amerikanische Sicherheitskräfte stürmten die Kathedrale, bei dieser gewaltsamen Befreiung kamen 44 Menschen ums Leben.

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