Brief nach Brüssel gegen Kürzungen

Sorge um Entwicklungshilfe

Heftigen Protest gibt es auch gegen die nach wie vor geplanten Kürzungen bei Entwicklungszusammenarbeit und internationaler Armutsbekämpfung. 30 österreichische Organisationen versuchen jetzt mit einem Brief an EU-Ratspräsident Hermann van Rompuy, doch noch eine Abschwächung dieser Budgetkürzungen zu erreichen.

Abendjournal, 28.11.2010

900.000 Menschen betroffen

Die Regierung spare bei jenen, die sich am wenigsten wehren können - im In- und Ausland, sagt Caritas-Präsident Franz Küberl. Der größte Skandal seien die Kürzungen bei der Entwicklungsagentur ADA, sie vergibt Förderungen an karitative Organisationen für Entwicklungshilfeprojekte. 900.000 Menschen weltweit könnte laut Küberl die Ernährung gesichert werden mit den 83 Millionen Euro, die da in vier Jahren eingespart werden.

Appell an EU-Präsidentschaft

30 Organisationen, unter ihnen Rotes Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und SOS-Kinderdorf, bitten nun EU-Ratspräsident van Rompuy um Hilfe. Österreich habe schon heuer das EU-Ziel bei der internationalen Armutsbekämpfung verfehlt und kürze trotzdem weiter - vorerst um fast 10 Prozent, bis 2014 sogar um 30 Prozent. Die durchschnittlichen Kürzungen in allen anderen Budgetbereichen betragen nächstes Jahr 1,7 Prozent.