Befragte betonen Bedeutung von Noten

Studie sieht Staat bei Ausbildung gefordert

Der Staat soll sich laut einer aktuellen Umfrage künftig noch stärker um die Ausbildung der Kinder kümmern. Rückenwind also für die Position von Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ). Gegenwind weht der Ministerin allerdings in Sachen Noten entgegen: Laut Umfrage sind diese für eine Mehrheit nach wie vor von Bedeutung.

Morgenjournal, 19.02.2011

Kein gutes Zeugnis für Lehrerinnen und Lehrer

Viele Einser gibt es für die heimischen Lehrerinnen und Lehrer nicht: Nur sechs Prozent der Österreicher bewerten die Leistung der Lehrer mit einem Sehr gut. Ebenso viele verteilen ein glattes Nichtgenügend, sagt Marc Bittner von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft: "Die Österreicherinnen und Österreicher geben den Lehrern im Durchschnitt einen Dreier." Vor allem in Salzburg, Oberösterreicher und Tirol falle die Bewertung positiver aus, so Bittner. Am schlechtesten würden die Lehrer im Burgenland beurteilt.

Noten: "wichtig oder sehr wichtig"

Für die Mehrheit der repräsentativen Umfrage sind Zeugnisnoten noch immer wichtig oder sehr sogar sehr wichtig. "Man kann feststellen, dass 60 Prozent der Österreicher davon überzeugt sind, dass Zeugnisnoten für den beruflichen Erfolg von einiger Bedeutung sind", sagt Marc Bittner. Das Alter der Befragten mache in der Bewertung einen großen Unterschied. Je älter, desto höher werde die Bedeutung von Noten eingeschätzt, so der Experte der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft.

Tirol tanzt aus der Reihe

Wer soll sich künftig noch stärker um die Ausbildung der Kinder kümmern - die Eltern oder der Staat? 51 Prozent sprechen sich bei dieser Frage für den Staat aus, nur halb so viele sehen die Eltern stärker gefordert.

Große Unterschiede in der Beantwortung gibt es hier je nach aktueller Parteipräferenz. "Personen, die der SPÖ oder den Grünen nahestehen, sind stärker der Ansicht, dass der Staat im Bereich der Bildung eine größere Bedeutung hat", so Bittner. Bei ÖVP- und FPÖ- nahen Befragten liege der Anteil derer, die dem Staat eine starke Rolle zuschrieben, bei 40 bzw. 46 Prozent, während SPÖ und Grüne im Bereich über 60 Prozent lägen.

Tirol sticht im Bundesländervergleich übrigens hervor: Es ist das einzige Bundesland, in dem mehr Menschen die Eltern stärker gefordert sehen als den Staat.