Erster Studiengang in Österreich

Tissue Engineering

Tissue Engineering bezeichnet die Nachbildung von menschlichem Zellgewebe im Labor. Die Fachhochschule Technikum Wien bietet einen neuen Studiengang für dieses Forschungsgebiet an, den es in Österreich bisher nicht gegeben hat.

Tissue Engineering, also das Züchten von menschlichem Zellgewebe im Labor, findet in der medizinischen Praxis immer häufiger Anwendung - So werden zum Beispiel bereits Hautzellen oder Knochen nachgebildet, sagt die Biotechnologin Carina Huber-Gries: "Wo es jetzt schon große Anwendungspotentiale gibt ist bei der Knorpelregenration. Knorpelteile werden jetzt schon im Labor gezüchtet und dann dem Patienten eingesetzt."

Naturwissenschaftliches Studium als Voraussetzung

Carina Huber-Gries wird den neuen Studiengang für Tissue Engineering an der Fachhochschule Technikum Wien leiten, für den 15 Studienplätze vorgesehen sind. Er richtet sich ausschließlich an Absolventen naturwissenschaftlicher Studien. Die Ausbildung dauert vier Semester und kann berufsbegeleitend absolviert werden. Im Laufe des Studiums werden vor allem praxisorientierte Fähigkeiten vermittelt.

"Wobei sich das natürlich staffelt. Das heißt, im ersten Semester werden eher die Grundlagen abgehalten, wie zum Beispiel Biochemie und Zellbiologie. Im zweiten Semester wird es dann schon etwas spezifischer, da haben wir Vorlesungen wie zum Beispiel Bioreaktoren. Im dritten Semester wird es dann noch spezifischer, dann kommen die Stammzellen ins Spiel und die Nanotechnologie. Wir legen auch sehr viel Wert auf die technische Anwendung. Das heißt, ein großer Teil jedes Semesters ist eine Unterrichtseinheit im Labor, wo Studierende selbständig an Laborübungen und Projekten mit arbeiten", sagt Huber-Gries.

Experimentiert und geforscht wird unter anderem am Institut für Traumatologie des Lorenz Böhler Unfallkrankenhauses in Wien und in den Labors der Fachhochschule selbst. Die hier gezüchteten Zellstrukturen sind allerdings nicht zur Implantation in den menschlichen Organismus bestimmt, sondern dienen lediglich zu Forschungszwecken.