Vom Nutzen und Wert der Gemeingüter
Radiokolleg zum Mitreden
Am Ende der Radiokolleg-Reihe "Gut für alle. Vom Nutzen und Wert der Gemeingüter." gab es am Donnerstag den 24.3.2011 im ORF-Kulturcafé in Wien die Möglichkeit, darüber zu diskutieren, ob Gemeingüter anstehende Probleme wie den Klimawandel, die Zerstörung der Umwelt, den fehlenden Zugang zu Bildung oder die Wirtschaftskrise lösen könnten.
8. April 2017, 21:58
Veranstaltung zum Nachhören
Gäste aus der Sendung
Als Podiumsgäste waren zwei Interviewpartnerinnen und ein Interviewpartner aus der Sendung vertreten: Brigitte Kratzwald, Sozialwissenschafterin und Commons-Aktivistin aus Graz, Sigrid Stagl, Umweltökonomin von der Wirtschaftsuniversität Wien und der Medienforscher Felix Stalder, der in Wien und an der Zürcher Hochschule der Künste tätig ist.
Aktuelle Beispiele
Mit Gemeingütern könne etwas zum Wohl der Allgemeinheit geschaffen werden, sagte Sigrid Stagl. Dafür bräuchten unsere Institutionen - und dazu zähle auch die Wirtschaft - aber neue Regeln und es müsse endlich Schluss sein mit grüner Rhetorik ohne Maßnahmen. Felix Stalder berichtete über die Möglichkeiten für Wissen, Bildung und Kultur, die digitale Commons bieten.
Dass das Thema Commons aktuell ist und den Menschen ein dringendes Anliegen, zeigte nicht nur der Andrang der Besucher beim Radiokolleg zum Mitreden, sondern auch die von Anfang an intensive Diskussion. Neben Umweltthemen und Ernährungssicherheit beschäftigte die Diskutantinnen zum Beispiel auch der Verlust von öffentlichem Raum, wie zum Beispiel durch die geplante Verbauung der Steinhof-Gründe oder den Bau der Konzerthalle für die Sängerknaben am Augartenspitz in Wien.
Commons brauchen Regeln
Beim Thema "Commons brauchen Regeln" tauchten im Publikum Ängste auf, dass noch mehr geregelt und eingeschränkt würde. Brigitte Kratzwald betonte jedoch, dass für Gemeingüter entscheidend sei, dass die Menschen ihre eigenen Regeln zur Nutzung von Gemeinressourcen vereinbaren und über deren Einhaltung wachen würden - und das gehe oft nicht ohne Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten ab. Ohne Regeln würden Commons aber nicht funktionieren.
Nach der Veranstaltung erkundigten sich mehrere Gäste, wo sie weitere Informationen zum Thema erhalten könnten oder führten die Diskussion im kleinen Kreis noch eine Weile fort.