Antarktis-Fische haben ein "Gefrierschutz"-Protein

Artenvielfalt dank Frostschutz

Bestimmte Fische in der Antarktis haben sich im Lauf der Geschichte dank eines "Gefrierschutz-Proteins" der extremen Kälte angepasst - das belegen Forscher der Universität Basel und der Universität Kiel.

Kälte, Finsternis, dicke Eisschichten an der Wasseroberfläche - und doch gedeiht Leben in den Gewässern der Antarktis, und v.a. vielfältiges Leben: Notothenioide, Antarktisfische, haben mehr als 40 Gattungen und mehr als 120 Arten entwickelt.

Die Artenvielfalt sei im Lauf der Evolution möglich gewesen, da die Fische ein bestimmtes Protein tragen - ein Glyko-Protein, das vor Frost schützt - berichten zwei Zoologen der Schweizer Universität Basel und ein Fischerei-Ökologe der deutschen Universität Kiel bzw. des deutschen Bundesforschungsinstituts für Fischerei im internationalen Internet-Wissenschaftsmagazin "PloS One".

Durch das Protein konnten sich die Fische der Kälte anpassen, denn dank des Proteins frieren Körperflüssigkeiten nicht ein, so die Universität Basel. Um das zu klären, haben die drei Forscher im Zuge einer Expedition im Südpolar-Meer 1.500-DNA-Proben von 83 Fischarten analysiert.

Den "Frostschutz" hätten die Antarktisfische übrigens zu jener Zeit entwickelt, als das Erd-Klima kühler wurde und das Südpolarmeer sich zunehmend mit Eis überzog - also vor einigen Millionen Jahren. Dieser Frostschutz war mehr als eine evolutionäre Überlebensstrategie: Die Antarktisfische konnten damit nicht nur langfristig überleben, sondern stellen heute drei Viertel der Fischarten in den kalten und finsteren Gewässern der Antarktis.

Service

PLoS ONE - On the Origin and Trigger of the Notothenioid Adaptive Radiation
Universität Basel
Deutsches Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

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