Heer plant Truppe von "Cyber-Kriegern"

1.600 Mann für "Krieg im Internet"

Das Verteidigungsministerium will den Kampf gegen Angriffe aus dem Internet verstärken: Das Militär plant, den Bereich "Cyber Defence" kräftig aufzurüsten. Bis zu 1.600 Personen sollen sich auf den Internet-Krieg spezialisieren.

Mittagsjournal, 04.05.2011

Internes Papier

Es soll eine bis zu 1.600 Mann starke Spezialtruppe werden, die gegen Cyber-Attacken gegen Österreich kämpft. Das besage ein internes Papier des Verteidigungsministeriums, berichtet die Zeitschrift News in ihrer aktuellen Ausgabe.. Diese Personen sollen aber zum Großteil nicht neu rekrutiert werden, sondern man will sie aus den bestehenden Abteilungen Abwehramt, Heeresnachrichtenamt und Führungsunterstützung zusammenziehen.

Neue Sicherhetisstrategie

Begründet wird die Errichtung dieses neuen Schwerpunktes mit der Sicherheitsstrategie für Österreich, die von der Regierung beschlossen worden ist. Darin heißt es wörtlich: Konventionelle Angriffe gegen Österreich sind auf absehbare Zeit unwahrscheinlich geworden. Umso mehr sind Österreich und die EU von neuen Herausforderungen, Risiken und Bedrohungen betroffen. Weiter wird darauf hingewiesen, dass Angriffe aus dem Internet eine ernstzunehmende Gefahr für Staaten sind. Dazu zählen Angriffe auf die Sicherheit der Computersysteme, aber auch die Gefährdung strategischer Infrastruktur. Diese Bedrohungen sollen durch die neue Cyber-Defence-Mannschaft rechtzeitig analysiert und abgewendet werden.

Und man will geeignete Strukturen finden, um Cyber-Attacken schon im Vorfeld zu unterbinden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Schutz "kritischer Infrastruktur" - das sind etwa öffentliche Verkehrsmittel und auch Krankenhäuser.

Plan bestätigt

Im Verteidigungsministerium bestätigt man, dass definitiv geplant ist, den Bereich Cyber Defence im Zuge der Bundesheer-Reform zu stärken. Im Zuge des Verhandlungspapiers zur Bundesheerreform habe Verteidigungsminister Norbert Darabos seine Vorstellungen dargestellt. Die Abwehr von Bedrohungen aus dem Internet sei jedenfalls ein klarer Schwerpunkt. In welcher Form genau diese Pläne umgesetzt werden, müsse aber noch mit dem Koalitionspartner abgestimmt werden.