"Cars" wieder unterwegs

Läuft wie geschmiert!

Mit Filmen wie "Toy Story", "Findet Nemo", "Wall-E" und "Cars" hat sich das Animationsfilmstudio Pixar in den letzten 15 Jahren zur Nummer 1 im Trickfilmbusiness entwickelt. Für den Erfolg verantwortlich ist vor allem ein Mann: John Lasseter, der Kreativkopf des Studios, der bei der Fortsetzung von "Cars" auch die Regie übernommen hat.

Kultur aktuell, 29.07.2011

Man kann natürlich einwenden, dass Autos als quasi menschliche Charaktere aller Art auf die Leinwand zu schicken prinzipiell ein Unfug sei, aber irgendwie gewinnt man sie dann doch recht schnell lieb, die geschmeidige Sally, einen blitzblauen Porsche, Luigi, den alten Italiener, also einen Original-Cinquecento, den sportlich-heiteren Lightning McQueen, einen Nascar-Verschnitt, und seinen besten Freund Hook, einen verrosteter Abschleppwagen mit Hasenzähnen, etwas altersschwach und quasi der liebenswürdige Dorftrottel. Doch nicht jeder ist hier ein Sympathieträger, beispielhaft: der angeberische Formel-1-Macho Francesco, der sich stets als Favorit im Rennen sieht.

Aufstand der Underdogs

Doch um den Gewinn des World Grand Prix - drei Rennen in drei Ländern - geht es ohnehin nur an einer actionreichen Nebenfront. Hauptsache sind eine Agentenstory mit Mafia-Einschlag, eine Wirtschafts- und Öko-Intrige und ein Aufstand der Underdogs der Automobilgeschichte, quasi eine Revue der Karosserie-Missgeburten, die hier gemeinhin als "Gurken" bezeichnet werden, etwa der AMC Pacer und sein Bruder der AMC Gremlin. "Cars 2", betont John Lasseter aber, sei "ein vollwertiger Spionagefilm."

Liebe zum Detail

James Bond ist die wichtigste Bezugsquelle, doch wie immer in Pixar-Filmen wird auch in "Cars 2" mit der Liebe zum Detail gearbeitet, Kirchen erstrahlen als Kühlergrill, eine Zündkerze ziert den Eiffelturm an der Spitze.

Und kein Pixar-Abenteuer ohne zutiefst menschliche Charakterzüge, von Eifersucht über Schadenfreude bis zu den Komplikationen von Freundschaft. Botschaften wären nicht die primäre Absicht, man wolle das Publikum vor allem "unterhalten und berühren", meint John Lasseter. Auch wenn Lasseter die Drehzahl immer wieder ziemlich hoch treibt, dabei so manches Klischee strapaziert, einen wirklichen Kolbenreiber legt er nicht hin. Streckenweise läuft der Film aber fast zu gut geschmiert.

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Disney - Cars 2