"Rationalismus" mit Entacher

Darabos hält an Heeresreform fest

Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) will ab heute mit dem wieder eingesetzten Generalstabschef Edmund Entacher "professionell" zusammenarbeiten. Im Ö1 Morgenjournal bekräftigt Darabos seine Reformpläne und erwartet weiterhin, dass sie vom Generalstab des Heeres mitgetragen werden.

Morgenjournal, 8.11.2011

Verteidigungsminister Norbert Darabos im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen

"Niemand wird entmachtet"

Sein heutiges Treffen mit Entacher werde von "Rationalismus" geprägt sein, man werde die Aufträge durchgehen, die er, Darabos, Entacher erteilen werde. "Und damit ist diese Geschichte erledigt." Er stehe nach wie dazu, dass die Politik zu entscheiden habe, "Beamte haben diesem Primat zu folgen." Die Überlegung, er könnte nun den Generalstab entmachten und mit Leuten seines Vertrauens weiterarbeiten, weist Darabos zurück: "Ich werde niemanden entmachten. Es wäre falsch, das Kommissionsurteil, das zwar ein beamtetes Urteil ist, aber eben doch ein Urteil, zu negieren."

Reformprojekte mit Stellvertreter

Er werde aber seinen Weg weitergehen, bekräftigt der Verteidigungsminister und kündigt Pilotprojekte für den Reformprozess des Bundesheeres an. Diese Projekte will er mit Entachers Stellvertreter, dem Vize-Generalstabschef Othmar Commenda umsetzen. "In Commenda habe ich einen Partner, der diese Reform auch weitertragen wird." Er gehe aber davon aus, dass der gesamte Generalstab "den politischen Weg mitgehen wird, und dazu gehört auch General Entacher."

"Muss diesen Weg gehen"

Darabos will also an seinen Heeresreformplänen festhalten: "21 von 27 EU-Staaten sind bei der Armee einen neuen Weg gegangen. Auch Österreich kann nicht stehenbleiben. Das wäre der Tod des österreichischen Bundesheeres. Wir müssen diese Reform umsetzen." Nach den vergangenen Vorfällen werde das nicht einfach sein, so Darabos: "Aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen, ich muss diese Reform weitertreiben." Beide, sowohl er als auch Entacher, seien aber "Profis genug, um diesen Weg gemeinsam gehen zu können."

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