Skurrile, bayrische Komödie

"Was weg is, is weg"

In Zeiten der Globalisierung gewinnt die unmittelbare Umgebung wieder an Reiz. Eingekauft wird beim Biobauern und im Kino feiert eine neue Art von Heimatfilm Erfolge. Diese Woche läuft die bayrische Komödie "Was weg is, is weg" auch bei uns an.

Kultur aktuell, 27.03.2012

Heimat ist fraglos ein großes Thema in der Komödie, "Was weg is, is weg". Wenn es aber gerade ein abgetrennter Arm ist, der den Weg zu den eigenen Wurzeln weist, dann wird schon früh im Film klar, dass es hier nicht um leutselige Folklore und falschen Lokalpatriotismus geht.

Zwei Brüder, auf dem Weg in die weite Welt

Wir schreiben das Jahr 1986. Ein Brüderpaar, das verschiedener nicht sein könnte, hat dem elterlichen Hof vor vielen Jahren den Rücken gekehrt. Der eine ist ein Möchtegernunternehmer, der seine Umgebung mit einem kanariengelben Sakko und einem aktenkoffergroßen Mobiltelefon beeindrucken möchte. Der andere ist Umweltaktivist mit großen Plänen.

Dass der Weg der beiden nicht in die große weite Welt, sondern zurück an den elterlichen Hof führt, hängt mit dem schon eingangs erwähnten Arm zusammen. Der wurde dem örtlichen Fleischhauer durch einen dummen Zufall abgetrennt und kommt auf verschlungenen Pfaden zu den alten Bauern. Bei denen entspinnt sich rund um den unbekannten Arm ein wenig heiteres Berufe raten.

Skurrile Figuren und punktgenaue Dialoge

Christian Lerch war bisher als Drehbuchautor im Einsatz und zeichnete da etwa für den Kassenschlager "Wer früher stirbt, ist länger tot" mitverantwortlich. Jetzt hat er erstmals auch auf dem Regiesessel Platz genommen. Auffallend ist sein Umgang mit der Sprache.

Der Dialekt sei nämlich nicht derb, wie immer geglaubt wird, so Lerch, sondern im Gegenteil, sehr nuancenreich und genau. Besonders filmisch sei das Bayrische sogar, weil es nur wenige Worte braucht, um viel zu sagen. Christian Lerch hat in seinem Regiedebüt "Was weg is, is weg" nicht nur beim Abtrennen von Gliedmaßen, sondern auch beim Humor eine feine Klinge bewiesen.

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Senator Film - Was weg is, is weg.