Unwetter: Versicherung sorgt für Probleme

In den Unwettergebieten der Steiermark wird zuallererst aufgeräumt - das Ergebnis ist für viele Betroffene dabei erschreckend: Nicht nur das Haus ist kaputt, auch die finanzielle Lage ist prekär. Haus- und Eigenheim-Versicherungen haben zwar oft ein Katastrophen-Paket inkludiert, doch reicht die Basisabdeckung in vielen Fällen nicht aus.

Mittagsjournal, 23.7.2012

Konsumentenschützer: Basisabdeckung reicht nicht aus

Die meisten Versicherungen haben eine Katastrophenpaket in Kombinatation mit einer Hausversicherung mittlerweile im Angebot. Während es aber bei Sturm- und Hagelschäden keine Obergrenzen gibt, sind Schäden aus Muren oder Überschwemmungen sehr wohl gedeckelt, sagt Harald Banhofer, Abteilungsleiter Schaden von der Grazer Wechselseitigen Versicherung: "Das heißt, es gibt einen maximalen Betrag, der für eine Überschwemmung oder eine Vermurung zur Verfügung steht. Das ist abhängig vom jeweiligen Versicherungsunternehmen und bewegt sich in der Größenordnung von 1.500 Euro bis zu maximal der halben Versicherungssumme des Hauses."

Konsumentenschützer kritisieren, dass diese Basisabdeckung viel zu gering ist. Im Schadensfall würde sie nicht ausreichen.

Schnelligkeit zählt

Wer versichert ist, sollte den Schaden genau dokumentieren, rät Versicherer Banhofer. Zunächst solle man schauen, dass man das Wasser wieder aus dem Haus bekommt, dass man alles säubert, dass man die Dinge, die einem wichtig sind, in Sicherheit bringt.

Danach solle man aber möglichst bald den Schaden dokumentieren, "zum Beispiel mit Fotos, bei den meisten Handys sind Kameras dabei." Banhofer empfiehlt, alles genau aufzunehmen. Betroffene sollten "eine Aufstellung machen, was ist betroffen, welche Gegenstände, und dann so schnell wie möglich mit der Versicherung Kontakt aufnehmen."

Naturkatastrophenpool als gemeinsame Lösung

Wenn jemand von seiner Versicherung Geld bekommt, erhält er im Schadensfall allerdings weniger Geld aus dem Katastrophenfonds. Allerdings seien die Themen Hochwasser und Vermurung in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Die Schäden würden immer höher und die Mittel bei weitem nicht ausreichen. "Es sind jetzt immer mehr Bundesländer von diesen Hochwasserrisiken betroffen und sowohl der Versicherungsschutz als auch der Katastrophenfonds reichen nicht aus, dass man für die Schäden, die hier entstehen, die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen kann", so Banhofer.

Schon seit längerem wird deshalb eine gemeinsame Lösung diskutiert, sowohl von Versicherern als auch von Land und Bund. Gedacht wird an einen eigenen Naturkatastrophenpool, eine Lösung, die auch die Konsumentenschützer im Sinne der Betroffenen für wünschenswert halten.

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