"Maecenas"-Kunstsponsoringpreis

Zum 24. Mal wurde gestern Abend in Wien der Österreichische Kunstsponsoringpreis „Maecenas“ vergeben. Das unabhängige Wirtschaftskomitee „Initiativen Wirtschaft für Kunst“ zeichnet gemeinsam mit dem ORF Unternehmen und erstmals auch Vereine und Privatpersonen aus, die sich besonders in der Kunst- und Kulturförderung engagieren. Auch das Ö1-Publikum konnte heuer wieder einen „Maecenas“-Preisträger wählen.

Morgenjournal, 29.11.2012

Die traditionsreichen Sommerspiele Melk boten im vergangenen Sommer ein sprichwörtlich "glänzendes" Bühnenbild: 85 LED-Lichtschnüre mit insgesamt 1.200 Laufmetern schmückten die Produktionen "Die Päpstin" und "Like a Virgin". Das niederösterreichische Unternehmen "conlux", ein Spezialist für LED Lichttechnik und Fotovoltaik, stellte das Material und das technische Know-how zu Verfügung. Für dieses Engagement durfte Geschäftsführer Karl Gartner gestern den Maecenas-Preis entgegennehmen - und zwar in der Kategorie "Klein- und Mittelbetriebe".

Eine Gala im Wiener Hotel Imperial bot den Rahmen für die Verleihung des "Maecenas" 2012. Dort wurden gestern nicht nur Klein- und Mittelbetriebe, sondern auch Großunternehmen ausgezeichnet, die schon längere Erfahrung im Bereich des Kultursponsorings haben.

In dieser Kategorie ging die Bawag P.S.K. als Sieger hervor: Die Bank unterstützt die beiden Filmfestivals "Diagonale" und "Espressofilm". Zum dritten Mal stimmte heuer auch das Ö1-Publikum ab: Die Wahl fiel auf die Bierbrauerei Schrems. Diese unterstützt das Theater Brauhaus in Litschau und das dort stattfindende "Schrammelklang-Festival". Schon vor 20 Jahren sei das Schremser-Bier als Sponsor eingestiegen, sagt Theater- und Festivalgründer Zeno Stanek.

Insgesamt 188 Projekte bewarben sich dieses Jahr für den Maecenas-Preis, so das Komitee "Initiativen Wirtschaft für Kunst". Erstmals wurde heuer der Sonderpreis "Maecenatentum" vergeben, der das Engagement von Privatpersonen, Stiftungen und Vereinen würdigt. Erster Preisträger ist Carl Djerassi, Schriftsteller und Erfinder der Antibabypille. Der heute 89-Jährige musste in der NS-Zeit aus Wien flüchten. Vor über 30 Jahren gründete er in Kalifornien das "Djerassi Resident Artists Program". Nachdem seine Tochter Suizid begangen hatte, stellte er deren Haus und Atelier Künstlern aller Sparten zu Verfügung.

Der Maecenas-Preis ist undotiert, dennoch gehen die Preisträger nicht mit leeren Händen nach Hause: Die vom Künstler Christian Kvasnicka gestaltete Preisskulptur aus schwerem Messing, die an ein Totem erinnern soll, wiegt knapp zehn Kilo.

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