Kunstsponsoringpreis "Maecenas" vergeben
Bereits zum 24. Mal wird heute, am 28. November, der Kunstsponsoringpreis "Maecenas" vergeben. 160 Teilnehmer mit insgesamt 188 Projekten hatten sich beworben. Preisträger sind die BAWAG P.S.K. für ihre Filmförderung, die Lichttechnikfirma conlux sowie die Durst Phototechnik Digital Technology GmbH. Der Ö1-Publikumspreis ging an die Bierbrauerei Schrems.
27. April 2017, 15:40
Die undotierte Auszeichnung wird vom unabhängigen Wirtschaftskomitee IWK gemeinsam mit dem ORF in fünf Kategorien vergeben. Mit ganz leeren Händen gehen die Preisträger jedoch nicht nach Hause: 9,8 Kilo wiegt der aus schwerem Messing gefertigte "Maecenas"-Preis, der in seiner Form an ein Totem erinnern soll.
Insgesamt freute sich die Geschäftsführerin der "Initiativen Wirtschaft für Kunst" (IWK) Brigitte Kössner-Skoff über die massiv wachsende Sponsoringlandschaft: "Kunst- und Kultursponsoring hat in Österreich Früchte getragen." Das gesamte Sponsoringbudget der einreichenden Unternehmen habe sich dieses Jahr auf 12,8 Millionen belaufen, wobei Kössner-Skoff betonte, dass weniger als die Hälfte der Unternehmen genaue Angaben gemacht hätten.
Projekt/Klein- und Mittelbetriebe
In der Kategorie "Projekt/Klein- und Mittelbetriebe" zeichnete die Jury das Lichtunternehmen conlux und ihr Ausstattungssponsoring der Sommerspiele Melk, besonders der Vorstellungen von "Die Päpstin" und "Like A Virgin" aus. Dabei wurde vor allem die "spontane Unterstützungszusage per Handschlag" gelobt. "Innerhalb von sechs Wochen haben wir 1200 Laufmeter Lichtschnüre verlegt, 120.000 LED-Chips gebaut und eine neue Steuerung entworfen", so ein Vertreter von conlux.
Die Anerkennungspreise erhielten der Marillenhof der Destillerie Kausl für die Ausstellungsreihe "Struktur & Organismus" und die Firma für Luftentfeuchtungstechnik WD-Austria für die Förderung des "Europäischen Forschungszentrums für Buch- und Papierrestaurierung."
Konzept/Großunternehmen
Mit ihrem Hauptsponsoring gleich zweier Filmfestivals - der steirischen "Diagonale" und dem "Kurzfilmfestival espressofilm" - konnte die BAWAG P.S.K. die Jury in der Kategorie "Konzept/Großunternehmen" überzeugen. Besonders wichtig sei der Bank hier die Planungssicherheit für die Festivals und damit die Absicherung von qualitätsvoller Arbeit gewesen.
Die Jury lobte vor allem die "professionelle Sponsoringkonzeption". Anerkennungspreise gingen an die ERSTE Group Bank AG für ihr Engagement als Hauptsponsor der Jeunesse, dem größten Musikveranstalter Österreichs im Bereich Klassik, Jazz, World, Neue Musik und Kinderkonzerte, die Stadtwerke Klagenfurt Gruppe für die Unterstützung des Kärntner Lyrikpreises und an Ferdinand Berger & Söhne, für die Förderung des "Europäischen Forschungszentrums für Buch- und Papierrestaurierung".
Langfristiges Sponsorenengagement
Die Kategorie "Langfristiges Sponsorenengagement" ging an die Durst Phototechnik Digital Technology GmbH, für ihre Förderung der Tiroler Fotografie, sowohl in Bewahrung - etwa dem "Tiroler Archiv" - aber auch in der Förderung, etwa im Sponsoring von Fotokünstlern.
Die Jury zeigte sich vor allem vom "breiten Engagement" der Firma begeistert. Anerkennungspreise erhielten die CASINOS AUSTRIA für die kontinuierliche Unterstützung der "Wiener Festwochen" und die Volksbank Marchfeld mit ihrer Initiative Musikinstrumentenleasing für Volksschulkinder.
Ö1 Publikumspreis
Auch dieses Jahr durfte das Ö1-Publikum in der Kategorie "Publikumspreis" abstimmen. "Wir wollen Kultur in diesem Land fördern und jene Unternehmer vor den Vorhang holen, die daran glauben, dass Kultur einen Mehrwert bietet", so Ö1-Marketingchef Michael Ladstätter.
Die Hörer entschieden sich für die Bierbrauerei Schrems, die seit Jahren das Schrammel.Klang.Festival in Litschau unterstützt. "Am Anfang haben wir das Bier noch selbst getrunken", schmunzelte Brauhaus-Theater-Gründer Zeno Stanek. Anerkennungen erhielten die Raiffeisen Centrobank für ihre Förderung der "Tiroler Festspiele Erl" und die Volksbank Gmünd e.Gen, Partner der Künstlerstadt Gmünd.
Sonderpreis "Maecenatentum"
Zum ersten Mal wurde heuer mit dem Sonderpreis "Maecenatentum" auch "eine Kategorie für Privatpersonen, Vereine und Stiftungen aufgemacht", so Kössner-Skoff. Als erster Preisträger wurde der gebürtige Wiener und Erfinder der Anti-Baby-Pille Carl Djerassi geehrt, der nach dem Selbstmord seiner Tochter - ebenfalls Künstlerin - das "Djerassi Resident Artist Program" ins Leben gerufen hat.
"Ich wollte etwas Dynamisches und Kreatives gründen, das Leben produziert", so Djerassi. Inzwischen seien über 2.000 Künstler aus aller Welt dort untergebracht gewesen - darunter auch etwa ein Dutzend aus Österreich.
Über Anerkennungspreise freuen sich hier das Benediktinerstift ADMONT mit der Sammlung "Jenseits des Sehens", die auch Blinden Zugänge zur Kunst ermöglichen soll, und die Crespo Foundation, die jedes Jahr Jugendlichen mit Migrationshintergrund START-Stipendien zur Verfügung stellt, die auch die Teilnahme an Kunstprojekten beinhalten.