Finanzexperte: Einzeltätertheorie unhaltbar

Die Verteidigungslinie der SPÖ im Salzburger Finanzskandal wird nicht nur von der ÖVP und der Opposition angezweifelt. Der Bankenexperte Stefan Pichler von der Wiener Wirtschafts-Universität hält die Einzeltätertheorie - eine Landesbeamtin allein soll alle über Jahre getäuscht haben - für unhaltbar. In der Ö1-Journal-Panorama-Mittwochsrunde hat Pichler zudem betont, dass die Länder vor drei Jahren die strengen Veranlagungsregeln des Bundes übernehmen hätten sollen. Die Spekulations-Verluste in Salzburg wären damit begrenzt worden.

Morgenjournal, 13.12.2012

Alles nur - unter Anführungszeichen - ein Kriminalfall? Finanzexperte Stefan Pichler nimmt das den Salzburger Verantwortlichen nicht ab: es sei ausgeschlossen, dass man das Vier-Augen-Prinzip aussetzte ohne dass die Banken das merken.

Pichler hat vor drei Jahren für den Bund neue Veranlagungs-Spielregeln ausgearbeitet, eine der Empfehlungen seiner Expertengruppe war: Auch Länder und Gemeinden müssten die Regeln übernehmen, was nicht passiert ist. Pichler ist überzeugt, dass die Verluste erspart geblieben wären.