Niederösterreicher wählten Pröll

In Niederösterreich war Landeshauptmann Erwin Pröll als Person das Hauptmotiv für Wählerinnen und Wähler, der ÖVP noch einmal zur absoluten Mehrheit zu verhelfen. Für den zumindest im Wahlkampf als Hauptgegner auftretenden Frank Stronach trifft das gemäß Wahlanalyse nicht zu: Der habe als Person eine eher geringe Rolle für die Entscheidung der Wähler für das neue Team Stronach gespielt.

Morgenjournal, 4.3.2013

Wahlmotive wie plakatiert

Die niederösterreichischen Wählerinnen und Wähler sind großteils zufrieden mit der Situation ihres Bundeslandes, das geht aus der Wahltagsbefragung hervor. Das half dem Amtsinhaber Erwin Pröll, sagt Politikwissenschaftler Peter Filzmaier: "Die Wahlmotive der ÖVP-Wähler lesen sich wie die Plakate der ÖVP Niederösterreich." Pröll werde als bester Spitzenkandidat gesehen, auch die Begriffe Stabilität, Klarheit und absolute Mehrheit halten kamen bei ÖVP-Wählern stark als Wahlmotive vor.

Fast alle verloren an Stronach

Wobei bis auf Grüne und Team Stronach in Niederösterreich alle Parteien Stimmen verloren haben, auch die ÖVP, sagt Wahlforscher Günther Ogris: "Die ÖVP hat 15.000 bis 18.000 an die anderen Parteien jeweils verloren, hat aber gleichzeitig 13.000 Stimmen von der SPÖ zurückgeholt und 22.000 Stimmen von den Freiheitlichen. Und über diese Zuwanderung hat sie die absolute Mehrheit gerettet."

Alle Parteien in Niederösterreich haben Stimmen an das Team Stronach verloren: Neben früheren Nichtwählern kommen die Stronach-Stimmen von den Freiheitlichen (20.000), von der ÖVP (18.000) und von der SPÖ (13.000).

Politikwissenschaftler Peter Filzmaier zu den Wahlmotiven für das Team Stronach: "Der frische Wind - einmal etwas anderes -, andererseits die Kontrolle von Skandalen und Missständen, um es denen da oben hineinzusagen." Wobei laut Wahltagsbefragung die Person von Frank Stronach allein keine so große Rolle gespielt habe, dieser Partei die Stimme zu geben.

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