Zu hohe Überziehungszinsen

8. April 2017, 21:58

Bis zu 13 Prozent

Ist am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig, kann das teuer werden. Zwischen acht und 13 Prozent Zinsen kostet eine Überziehung des Kontos, kritisiert Bernd Lausecker vom VKI, dem Verein für Konsumenteninformation. Das sollte zumindest in Frage gestellt werden.

Derzeit sind die Leitzinsen niedrig, Banken können sich sehr billig Geld ausborgen. Das könnte auch an Kunden weitergegeben werden, meint Lausecker, Überziehungszinsen sollten daher niedriger sein. Dem entgegnet der für Banken zuständige Experte in der Wirtschaftskammer, Franz Rudorfer. Die Sorge, dass das Geld nicht zurückkommt sei groß. Für dieses Risiko müssten Banken heute mehr Eigenkapital bereit stellen, als noch vor 10 Jahren, sagt Rudofer. Das sei mit ein Grund, wieso die Überziehungszinsen nach wie vor hoch seien.

Ein Vergleich lohnt sich

VKI-Experte Lausecker hat eine andere Erklärung: es gebe keinen Druck auf die Banken. Die meisten würden ein Konto brauchen. Und habe man es einmal, frage man nicht lange nach den einzelnen Konditionen.

Rudorfer wendet ein, dass andere Bankleistungen in Österreich oft sehr günstig angeboten würden. Kreditzinsen sind in Österreich im EU-Vergleich zum Beispiel sehr niedrig. Der Wirtschaftskammer-Experte nennt auch Leistungen im Rahmen eines Girokontos: die Behebung bei den Bankomaten seien etwa gratis.

Trotzdem dürfen Kunden nicht bei den Überziehungszinsen zur Kasse gebeten werden, meint Lausecker. Er ruft die Verbraucher auf, die Bankkonditionen zu vergleichen. Der Verein für Konsumenteninformation rät also, mit der Bank die Überziehungszinsen zu verhandeln, wenn Nötig die Bank zu wechseln und generell nur im Notfall zu überziehen.