Gewinnerin des Ö1 Talentestipendiums

Simona Obholzer

Geboren 1982 in Hall in Tirol,
lebt und arbeitet in Wien.

Jurybegründung: "Simona Obholzer thematisiert ausgehend von der Tradition konzeptioneller Kunst das Verhältnis von Bild, Körper und Raum. Sie bringt das Flüchtige von Erinnerungen und Vorstellungen auf subtile Weise auf eine bildhafte Ebene, indem sie Spuren von An- und Abwesenheit nachgeht. Gleichzeitig ist die Durchdringung von Zeichnung, Text, Skriptoralem und Medialem symptomatisch für ihre Bildsprache."

  • Bilder an der Wand

    (R)", Gummibaumblatt, Diaprojektion von 8 Dias Installation; 42 × 29,7 cm, 3 Siebdrucke, gerahmt 2011

    Der Firmenname Le Jardin d‘Hiver, einer Firma für stabilisierte Pflanzen, wird neben die von Broodthaers als Kritik kultureller Aneignungstechniken konzipierte Arbeit Un Jardin d‘Hiver gesetzt. Das ermöglicht eine vertiefende Überlegung zu Aneignung und Verschiebung von Exotik.

    (c) Simona Obholzer

  • Gelochtes Blatt eines Gummibaums

    "(R)", Detail

    (c) Simona Obholzer

  • Filmstill Wasser in einem Hallenbad

    Der Austragungsort des Films 6:00 – 8:00 ist das Vergnügungsbecken einer Freizeitanlage. In unterschiedlichen Einstellungen wird das Verhältnis von Wasser, Bewegung und Technik – und deren Implikationen – zueinander gesetzt. Die Bewegung im Film geht vom erzeugten Wellengang aus, der sowohl kontrastierend auf die Apparatur der Freizeitanlage, wie der des Kinos – als Apparat der Gefühle – trifft.

    (c) Simona Obholzer

  • Blaue Punkte an der Wand

    "Studio Work - Blue Tack (Richmond Building, Glasgow), 7 Lambda Prints 31 × 49 cm, 22 × 31 cm, 2010

    Klebereste, die einst einer vorläufigen Fixierung von Bildern an der Wand dienten, wurden in ein rapportartig sich fortsetzendes Muster ein- und weiter gearbeitet. Die Muster bilden sowohl ein Set-up für zukünftige Inszenierungen von Bildern, als sie bereits selber Bild und Inszenierung sind.

    (c) Simona Obholzer

  • Klebereste

    "Studio Work - Blue Tack (Richmond Building, Glasgow), 7 Lambda Prints 31 × 49 cm, 22 × 31 cm, 2010

    (c) Simona Obholzer

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Simona Obholzer

(c) privat

Was ist Kunst?

Diese Frage wird mit jeder Arbeit erneut gestellt.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Mit Sturheit.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Von nicht wollen.

Wo würden Sie am liebsten ausstellen?

In der „Löwenarena“, obwohl räumlich und inhaltlich schwierig. Der Subtext: Es sollen endlich Einzelpositionen von Künstlerinnen im österreichischen Pavillion bei der Biennale in Venedig gezeigt werden!

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Mit Leonard Cohen. Das hat mit Aneignung zu tun. Oder mit Janice Kerbel. Zusammengearbeitet habe ich mit Anna Haidegger und das gerne.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Wenig.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Viel.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Das mache ich permanent. Moment. Laut letzter Rechnung für Lackspray, Mandarinen, Schokolade und Klopapier.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

In meinem Atelier.

Haben Sie einen Plan B?

ABCDEFG…

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Vor 5 Minuten oder waren es 10.

Wollen Sie die Welt verändern?

JA. Und Sie?

Ausbildung

2003-2005: Studium der Theater-Film und Medienwissenschaften, Universität Wien

2004/2005: Schule für künstlerische Fotografie, unter der Leitung von Friedl Kubelka. Wien

seit 2006: Akademie der bildenden Künste Wien, Video und Videoinstallation bei Dorit Margreiter

2010: Glasgow School of Art (Fine Art Photography)

Ausstellungen

2013: Schritt für Schritt, Galerie 5020, Salzburg

2012: 1993– , Screening, K.U.L.M., Steiermark

2012: Exkursion Kino, Screening, Mumok Kino, Mumok, Wien

2012: Rundgang, Akademie der bildenden Künste Wien

2011: Projects and Assignments, Saprophyt, Wien

2011: Rundgang, Akademie der bildenden Künste Wien

2010: studio 32, Macintosh Building, GSA. Glasgow

Förderungen

2013: Förderung MA 7 Wien

2011: Förderungsstipendium Akademie der bildenden Künste Wien

2010: Stipendium Internationale Sommerakademie Salzburg, Klasse Ines Doujak

2010: it‘s not easy being green* – on nature and civilisation

2008: Projektförderung Akademie der bildenden Künste Wien