Gewinnerin des Ö1 Talentestipendiums
Simona Obholzer
Geboren 1982 in Hall in Tirol,
lebt und arbeitet in Wien.
Jurybegründung: "Simona Obholzer thematisiert ausgehend von der Tradition konzeptioneller Kunst das Verhältnis von Bild, Körper und Raum. Sie bringt das Flüchtige von Erinnerungen und Vorstellungen auf subtile Weise auf eine bildhafte Ebene, indem sie Spuren von An- und Abwesenheit nachgeht. Gleichzeitig ist die Durchdringung von Zeichnung, Text, Skriptoralem und Medialem symptomatisch für ihre Bildsprache."
31. Oktober 2014, 00:05
Kommentar der Künstlerin
Ich arbeite investigativ, nach innen und außen gerichtet. Das Bild im erweiterten Sinn ist mein Untersuchungsfeld. Von Interesse sind hierbei jene Bilder, die vermittelt werden. Sowohl die endogenen Bilder der Vorstellung und der Erinnerung, die den eigenen Körper besetzen wie auch die exogenen Bilder oder Artefakte, die einem sichtbar im Raum begegnen. In der Vermittlung ist stets der eigene Körper, auf den etwas einwirkt bzw. von dem etwas ausgeht, impliziert. So wären, nach Derrida, ohne den eigenen Blick (ohne das eigene Bewusstsein) die Bilder etwas anderes oder gar nichts. In meiner Praxis arbeite ich mit dem „Bild“ und befrage es gleichzeitig. Dabei spielen bildgebende Apparaturen eine wichtige Rolle. Die von mir verwendeten Medien bewegen sich nahe am Bild. Bei Videoarbeiten wird zumeist eine statische Kamera eingesetzt, sodass die Bewegung einzig vom Bild ausgeht.

(c) privat
Was ist Kunst?
Diese Frage wird mit jeder Arbeit erneut gestellt.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Mit Sturheit.
Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?
Von nicht wollen.
Wo würden Sie am liebsten ausstellen?
In der „Löwenarena“, obwohl räumlich und inhaltlich schwierig. Der Subtext: Es sollen endlich Einzelpositionen von Künstlerinnen im österreichischen Pavillion bei der Biennale in Venedig gezeigt werden!
Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?
Mit Leonard Cohen. Das hat mit Aneignung zu tun. Oder mit Janice Kerbel. Zusammengearbeitet habe ich mit Anna Haidegger und das gerne.
Wie viel Markt verträgt die Kunst?
Wenig.
Und wie viel Kunst verträgt der Markt?
Viel.
Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Das mache ich permanent. Moment. Laut letzter Rechnung für Lackspray, Mandarinen, Schokolade und Klopapier.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
In meinem Atelier.
Haben Sie einen Plan B?
ABCDEFG…
Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?
Vor 5 Minuten oder waren es 10.
Wollen Sie die Welt verändern?
JA. Und Sie?
Universität
Ausbildung
2003-2005: Studium der Theater-Film und Medienwissenschaften, Universität Wien
2004/2005: Schule für künstlerische Fotografie, unter der Leitung von Friedl Kubelka. Wien
seit 2006: Akademie der bildenden Künste Wien, Video und Videoinstallation bei Dorit Margreiter
2010: Glasgow School of Art (Fine Art Photography)
Ausstellungen
2013: Schritt für Schritt, Galerie 5020, Salzburg
2012: 1993– , Screening, K.U.L.M., Steiermark
2012: Exkursion Kino, Screening, Mumok Kino, Mumok, Wien
2012: Rundgang, Akademie der bildenden Künste Wien
2011: Projects and Assignments, Saprophyt, Wien
2011: Rundgang, Akademie der bildenden Künste Wien
2010: studio 32, Macintosh Building, GSA. Glasgow
Förderungen
2013: Förderung MA 7 Wien
2011: Förderungsstipendium Akademie der bildenden Künste Wien
2010: Stipendium Internationale Sommerakademie Salzburg, Klasse Ines Doujak
2010: it‘s not easy being green* – on nature and civilisation
2008: Projektförderung Akademie der bildenden Künste Wien