Gewerkschaft gegen Polizisten-Suspendierung

In Wien ist ein Polizist suspendiert worden, weil er öffentlich gemacht hat, dass Polizisten die Vorgaben für eine Mindestanzahl an Verkehrsstrafen pro Polizist erhalten haben. Die Gewerkschaft fordert nun, dass der Polizist sofort wieder eingestellt wird.

Mittagsjournal, 23.11.2013

"Interne Kritik bringt nichts"

Die Wiener Polizei verteidigt die Entscheidung sich wirft dem suspendierten Beamten noch andere, auch strafrechtliche Verfehlungen vor. Er habe nicht nur die Vorgabe für Verkehrsanzeigen an Medien weitergegeben, sondern auch personenbezogene Daten, und dieser Vertrauensbruch mache eine vorläufige Suspendierung notwendig.

Die Gewerkschaft fordert dennoch, die Suspendierung sofort aufzuheben. Es könne nicht sein, dass Kollegen, die Missstände aufzeigen, von der Polizeiführung als schwarze Schafe bezeichnet werden, so Gewerkschafter Josef Sbrizzai. Vielmehr müssten diese Kollegen "belobigt" werden. Leider bleibe den Polizistinnen und Polizisten oft nichts anderes übrig, als sich zum Beispiel an Medien zu wenden. Denn Kritik innerhalb der Polizei bringe nichts, so der Gewerkschafter.

Das sei auch schon bei der Kritik an desolaten Polizeistationen so gewesen: Interne Schreiben hätten da nichts genützt, erst als man nach außen gegangen sei, habe es Bewegung in der Sache gegeben. Die Gewerkschaft hat dem suspendierten Polizisten ihre ganze Unterstützung zugesichert, sagt Josef Sbrizzai, und ihm sofort einen Anwalt zur Verfügung gestellt.

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