Gemeinsames Gedenken an Bürgerkrieg

Kanzler und Vizekanzler, die Chefs von SPÖ und ÖVP, haben heute zum Gedenken an den Bürgerkriegsbeginn am 12. Februar 1934 auf dem Wiener Zentralfriedhof gemeinsam einen Kranz niedergelegt. Opferverbände begrüßten diesen Akt als "historischen Schritt mit symbolischer Kraft", und auch die Spitzen der Regierungsparteien betonten, wie wichtig es sei, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen.

Mittagsjournal, 11.2.2014

Gemeinsames vor Trennendem

Fast alle Regierungsmitglieder, die Klubobleute von SPÖ wie ÖVP sowie Vertreter von Opferverbänden und Religionsgemeinschaften hatten sich am Zentralfriedhof eingefunden, um der gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen sozialdemokratischem Schutzbund und dem Verband aus Bundesheer, Polizei und den teils faschistischen, regierungstreuen Heimwehren zu gedenken. Vertreter beider Parteien sprachen von einem wichtigen symbolischen Akt, der das Gemeinsame vor das Trennende stelle.

Die Gedenkfeiern zum 12. Februar sind ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur der Sozialdemokraten. Ein gemeinsames Erinnern ehemals verfeindeten Lager hat es erst einmal gegeben: 1964 haben der damalige ÖVP-Bundeskanzler Alfons Gorbach und SPÖ-Parteichef Bruno Pittermann einen Kranz niedergelegt. (Text: APA, Red.)