Pharmabranche: "Kein Versorgungsproblem"

Die Pharmaindustrie weist Vorwürfe zurück, dass es aus Gründen des Kostendrucks zu Lieferengpässen bei Medikamenten in Österreich komme. Das seien Einzelfälle, aber kein generelles Versorgungsproblem, versichert der Sprecher der Pharmaindustrie, Jan Oliver Huber.

Morgenjournal, 25.4.2014

Jan Oliver Huber, Generalsekretär des Verbandes der pharmazeutischen Industrie (Pharmig), im Gespräch mit Christian Williwald.

Sonderfall Keuchhusten

Das sei keine schöne Situation für die pharmazeutische Industrie, weil man ja lieferfähig sein wolle, so Huber. Eine Erklärung für den Engpass an Keuchhusten-Impfmitteln sei, dass gerade sehr viele Keuchhustenfälle in Europa aufgetreten seien und die Behörden vermehrt Empfehlungen für Auffrischungsimpfungen aussprechen.

Dass Österreich als Markt für die Industrie uninteressant wäre und deshalb von den Konzernen vernachlässigt würde, weist Huber zurück. Letztes Jahr habe man 233 Millionen Packungen in Österreich ausgeliefert, 10.000 Arzneimittel seien zugelassen. "Wenn es hier bei einem oder anderen Produkt ein Lieferproblem hat, kann man nicht von einem Versorgungsproblem sprechen." Der Pharma-Sprecher räumt aber ein, dass aus Kostengründen Lager möglichst klein gehalten würden und "just in time" produziert werde.