Stöger drängt auf Abtreibungen in Spitälern

Auch in Zukunft werde es an den öffentlichen Krankenhäusern in Tirol und Vorarlberg keine Abtreibungen geben, das haben gestern Spitalsvertreter im Morgenjournal erklärt. Ein solches Angebot ist aber seit längerem eine Forderung von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ). Er erneuert jetzt seine Forderung und appelliert hier vor allem an die Landeshauptleute.

Morgenjournal, 1.8.2014

Stöger: "Versäumnis" von Tirol und Vorarlberg

Die Landeshauptmänner von Tirol und Vorarlberg sollen endlich ein österreichweites Angebot bei den Abtreibungen ermöglichen, sagt Gesundheitsminister Stöger. Man müsse Frauen unterstützen, die dieses Angebot brauchen, und es sei nicht einzusehen, warum es dieses Angebot in sieben Bundesländern gibt, nicht aber in Tirol und Vorarlberg, sagt Stöger an die Adressen der ÖVP-Landeshauptmänner Günther Platter in Tirol und Markus Wallner in Vorarlberg.

In den beiden Ländern würden betroffene Frauen sonst weiter benachteiligt, die meisten Krankenanstalten werden von den Ländern oder den landeseigenen Gesellschaften verwaltet. Wenn das Nagebot nicht zur Verfügung steht, sei das ein "Versäumnis" so Stöger. Argumente etwa von der Leitung der Universitätsklinik Innsbruck, Frauen würden Schwangerschaftsabbrüche ohnehin lieber nicht in ihrer näheren Umgebung durchführen lassen, will Stöger nicht gelten lassen und verweist neuerlich auf die Lösungen in den sieben anderen Bundesländern.

Die beiden Länder müssten also nachziehen, sagt der Minister. Wobei es für ihn auch reichen würde, wenn einzelne öffentliche Krankenhäuser Abtreibungen ermöglichen - nämlich all jene, die eine gynäkologische Abteilung haben. Für Stöger sind jetzt die Landeshauptleute am Zug, auf sie will der Minister bei bevorstehenden Terminen den Druck für eine bundesweite Lösung erhöhen.